274.-283. Corinphila-Auktion: Erlesene und bedeutende Spitzenstücke der Philatelie

Startet mit 200 000 Franken: der „Decan-Schinz-Brief“ mit einem Paar der Zürich 4.

Die Corinphila-Auktionsserie vom 19. bis 26. November 2021 präsentiert Raritäten der Philatelie in einer kaum dagewesenen internationalen Viel­falt. Mit dem herausragendem Angebot trifft das Zürcher Auk­ti­onshaus auf eine während der Corona-Pandemie weltweit erheblich ge­stiegene Nachfrage nach Spitzenphilatelie. In insgesamt zehn Auktions­katalogen mit über 7000 Auktionslosen liegen die Schwerpunkte auf den Gebieten Schweiz, Schweizer Flugpost, Italien, Frankreich, europäische Staaten, Großbritannien mit Commonwealth inklusive den ehemaligen britischen Insel-Kolonien im Pazifik, Kap der Guten Hoffnung, Cey­lon, Male­diven, Bushire, Brunei, Rhodesien sowie süd- und mittelamerikanische Phil­ate­lie und Postgeschichte.

Pretiosen der Schweizer Klassik

Schweiz-Klassik besticht mit der Auf­lösung von zwei herausragenden Kol­lektionen. Dabei handelt es sich um die Sammlung „ERIVAN“ von Erivan Haub, darunter der „Decan-Schinz-Brief“ mit einem Paar der Zürich 4, der zweifellos unter die „Top Ten“ des Sammelge­bietes einsortiert werden kann. Der mit 200 000 Schweizer Franken an den Start gehende Brief wurde erst 1919 zusammen mit einem zweiten vergleich­baren Brief entdeckt und an­schließend in verschiedene Samm­lungen verkauft. Weiterhin kommt eine Spezialsamm­lung der Ausgabe „Strubel 1854–1863“ mit vielen traumhaft schönen Marken und Briefen zum An­gebot. Ein Bijou für jeden Liebhaber klassischer Schweiz-Philatelie ist ein reich dekorierter Zier­brief an „Made­moiselle Cecile Barrelet“ mit Strubel 10-Rappen-Frankatur von Locle nach Cortaillod (2500 Franken).

Mit der Flugpostsammlung „IKARUS“ finden Raritäten aus einer über Jahr­zehnte aufgebauten Kollektion der frühen Schweizer Flugpost den Weg zu­rück auf den Sammlermarkt.

Italien, Frankreich, eu­ropäische Staa­ten, Großbritannien und Kolonien sind im dritten Teil der In­genieur-Pietro-Pro­vera-Kollek­tion er­neut mit ausgesuchten Raritäten in herausragender Qua­lität zu finden. Von besonderem Interesse erscheint eine Misch­franka­tur mit einer 15-Soldi-Briefmarke der Österreichischen Le­vante mit einer 20-Para-Privat­post­mar­ke der Donau-Schwarzmeer Eisen­bahn­gesellschaft von 1868. Nur etwa ein Dut­zend dieser Mischfrankaturen sind er­halten geblieben (12 000 Franken).

Eine ganz besondere Kollektion kommt mit der Sammlung von Jack Blanc zur Auflösung. Teilbezahlte oder unzureichend bezahlte Post nach Frankreich im 19. Jahrhundert ist das Thema der in mehreren hundert Auktionslose aufgeteilten Sammlung. Herausragend: Ein Mischfrankaturbrief mit einem brasilianischen 60-Reis-„Ochsenauge“ von 1843 mit einem Paar der 30-Reis-„Zie­genauge“ von 1844 nach Marseil­les. Es handelt sich um den einzigen bekannten Brief mit Briefmarken der beiden ersten Ausgaben Brasiliens in das Aus­land (20 000 Franken).

Kopfstehendes Mittelstück von Tonga im Paar.

Ganz außergewöhnlich präsentiert sich der Sonderkatalog mit Raritäten der Britischen Insel-Kolonien im Pazifik aus der Sammlung „BESANCON“. Aitutaki, Cook Islands, Fiji, Gilbert & Ellis Islands, Nauru, Samoa und Tonga sind nur einige der exotischsten Gebiete der Phil­atelie. Seltene provisorische Ausga­ben mit Überdrucken, Fehldrucken, kopfstehenden Mittelstücken und Fehlzäh­nungen stellen ein überragendes Angebot dar, wie es die Philatelie bislang kaum gesehen hat. Ebenfalls aus der „BESANCON“-Kollektion kommt Teil 1 der Ceylon & Maldive Islands zum An­gebot.

Auch der vierte Teil des Nachlasses von Prüfexperte Brian Moorhouse mit South & Central Amerika präsentiert wieder zahlreiche Raritäten. Spekta­kulär das Titelstück des Auktions­kata­loges, das Paar der auf „Endlos“-Papier­bahnen mit der Lecoq-Druckmaschine hergestellten 1-Peso-Briefmarke von Peru 1866 (Abbil­dung oben, 1000 Franken).

Ebenfalls in einem Sonderkatalog präsentiert Corinphila ein kleines, aber sehr feines Angebot von „Stamp Bo­xes“. Die­se sehr dekorativen und oftmals aus Silber hergestellten Behältnis­se waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert insbesondere im angelsächsischen Raum beliebt.

Der Hauptkatalog mit weltweiter Phil­atelie ist ebenfalls mit Raritäten und au­ßergewöhnlichem Material reich be­stückt. Eine Spezialsammlung „Pfad­fin­der“ kommt ebenso zur Auflösung wie die Spezialangebote Brunei, Bus­hire und Rhodesien aus der „BESANCON“-Sammlung. Aber auch die beiden Wood­block-Farbfehldrucke vom Kap der Gu­ten Hoffnung One Penny blau (statt rot) und Four Pence rot (statt blau) sind zu ersteigern. Ein ganz spezielles An­gebot ist die Post des Ballons „Ville d‘Orleans“, der während der Belage­rung von Paris durch preu­ßische Trup­pen 1870 im Sturm bis nach Nor­we­gen getrieben wurde. Spit­zenstück des 1. Teils ist ein Brief „via Norwegen“ nach Moskau (2000 Fran­ken).

Internet: www.corinphila.ch