50 Jahre Philatelistische Bibliothek Hamburg e. V.

Die Philatelistische Bibliothek Hamburg e. V. begeht ihr 50-jähriges Jubiläum.

Diese Einrichtung ist vielen Samm­lern be­kannt, sei es, dass sie den gut sortierten Buch­be­stand zu schätzen wissen, sei es, dass sie im Rah­men von
Messebesuchen den Bibliotheks­stand besuchen und dabei dem „Marken­zeichen“ der Bibliothek, der Eule, begegnen. Sie findet sich auch auf dem Son­derstempel des Ju­biläums wieder.

Ein Ereignis, das gefeiert werden soll. So laufen die Planungen für den 29. Mai, an dem ein Tag der offenen Tür stattfinden wird. In der Bibliothek wird erstmalig in Hamburg der bekannte „Hiroshimabrief“ ausgestellt. Ein Dokument, das bei dem Atombom­ben­abwurf über Hiroshima erhalten blieb. Man fand den Brief ca. 2 km entfernt von dem Bodennullpunkt, verstrahlt, aber äußerlich kaum beschädigt. Gut gesichert wird der Brief nun gezeigt – als Mahnung für den Frieden. Ein Bücherflohmarkt lädt zum Stöbern ein, und die ehrenamtlichen Mitarbeiter stehen bereit für alle Fragen. Die Freifläche vor dem Haus bietet Platz für ein Sonderpostamt, das einen Sonderstempel führen wird. Zudem gibt es Informationsstände von Vereinen.

1971 beschlossen einige Hamburger Brief­markensammlervereine, ihre Buchbestände zusammenzulegen und eine gemeinsame Bücherei zu gründen. Damit wurde der Grund­stein gelegt für die heutige Philate­listische Bibliothek Hamburg e. V. Von Be­ginn an wurde die Bibliothek finanziert durch Mitgliedsbeiträge und Spenden, alle Arbeiten erfolgten und erfolgen durch eh­renamtlich Tätige. Das Angebot ist öffentlich und somit für jeden zugänglich.

Beeindruckend ist, dass diese Idee und das Engagement von Mitgliedern über diesen langen Zeitraum wirksam blieben und auch weiterhin auf dieser Grundlage die Existenz der Bibliothek beruht. Die Anerkennung für alle Personen, die sich in diesem langen Zeitraum engagiert haben, kann nicht groß genug sein. Sie sorgten nicht nur für den Ablauf der erforderlichen Arbeiten, sondern für eine fachkundige und persönliche Be­ratung der Sammler. Dies gilt unverändert auch für die derzeit Aktiven. Ein besonderes Projekt entstand mit der Auswertung von frühen philatelistischen Zeitschriften, so dass Fachartikel nachgewiesen werden, die bei einer Recherche dienlich sein können.

Seit den 90er Jahren wird der Bestand von einer bibliothekarischen Fachkraft betreut. So konnte der Bibliotheksdatenbestand problemlos 2012 in die Global Philatelic Library integriert werden und war damit die erste deutsche Bibliothek, die Aufnahme fand. In­zwischen gibt es eine eigene Webseite, über die der Online-Katalog der Bibliothek eingesehen werden kann. Auf der Webseite finden sich aktuelle Meldungen und die Ter­mine für die Vorträge, die derzeit allerdings nur per Zoomkonferenz stattfinden können. Im Laufe der Zeit wurden drei Umzüge er­forderlich, um den wachsenden Platzbedarf zu befriedigen. Auch eine schwere finanzielle Krise galt es zu überwinden, aber mit der Hilfe vieler gelang dies, und die Arbeit konn­te weitergeführt werden.

Aus der Bücherei entwickelte sich über die Jahrzehnte eine Fachbibliothek mit über 28 000 Bänden. Handbücher und Kataloge, Auktionskataloge, Ausstellungsführer und über 7500 Bände mit deutsch- und fremdsprachigen Zeitschriften stehen bereit. Auch die Schriften der Arbeitsgemeinschaften des BDPh werden gesammelt. Das Angebot kann über den Online-Katalog eingesehen werden, die Ausleihe vor Ort oder über die Fernleihe erfolgen. Sammler, Journalisten und Juroren aus dem In- und Ausland wissen das Angebot der Philatelis­tischen Bibliothek Hamburg e. V. zu schätzen.

Aktuell sollte ein persönlicher Kontakt vorab geklärt werden.

Die Jubiläumsfeier findet am 29. Mai 2021 von 11 bis 15 Uhr statt. Adresse: Base­dow­str. 12, hinteres Gebäude, 20537 Hamburg, Telefon 040/2 51 23 40 (Di 10-18 Uhr, Do 11-18 Uhr), auskunft@philatelistische-biblio thek.de, www.philatelistische-bibliothek.de.