68. AIX-PHILA-Auktion: Deutsche Auslandspostämter und Kiautschou als Spezialangebot

Diese Kiautschou-Aufdruckmarken sind nur auf diesem literaturbekannten Brief belegt (25 000 Euro).

Das Aachener Auktionshaus AIX-PHILA ist beauftragt worden, eine mit zahlreichen Raritäten gespickte Sammlung „Deutsche Auslandspost­äm­ter und Kolonien“ aufzulösen. Das Angebot wird auf zwei Sonderauk­tionen verteilt. Als erster Teil kommen am 26. Juni 2021 gut 600 Marken und Belege „Auslandspostämter sowie Kiautschou“ unter den Hammer. Mit großer Fachkenntnis und einem guten Gespür für Ästhetik und Qua­lität hatte der Sammler seine Schwerpunkte auf die Vor- und Mit­läufer sowie sämtliche Auf- und Überdruckausgaben gelegt.

Brief mit einmaligem Kiautschou-Aufdruck

So gibt es alleine von China aus der Petschi­li-Zeit mehr als 140 Po­sitionen, darunter beispielsweise mehrere Belege mit Fran­katuren Krone/Adler. Eine Ganz­sachen-Kar­te 5 Pf mit zusätzlich 25 Pf von TIENTSIN nach Dort­mund startet mit 1000 Euro. Ki­autschous 5 Mark Kai­serjacht mit Feldpost­stempel aus Peking beginnt mit 1500 Eu­ro. Von den Hand­stem­pelauf­dru­cken sind al­le Haupt­nummern vor­handen: die 50 Pf un­gebraucht wird mit 4000 Euro ins Rennen geschickt, eine postfrische 5 Pf mit Doppelaufdruck mit 1000 Euro. Etliche Varianten des „Futschau“-Provisoriums mit Auf­druck­besonderheiten locken den Spezialisten genauso wie zum Beispiel die unverausgabte Freimarkenserie Deutsches Reich mit Aufdruck „CHINA“ in lateinischen Buchstaben (MiNrn. VIII a-n), dabei auch die 3 Pf mit Plattenfehler „DFUT­SCHES“ (Ausruf 2000 Euro).

Ähnlich gestaltet es sich bei Marokko. Auch hier gehen die unverausgabten Mi­Nr. VIII a-n mit 2000 Euro an den Start. Zahl­reiche postfrische Haus­auf­trags­num­mern, die teilweise gegen Gebot ausgerufen werden, warten auf Lieb­ha­ber dieses Ge­bie­tes.

Ebenfalls literaturbekannt: Briefstück mit den in Konstantinopel verwendeten NDP-Vor­läufern MiNrn. NV 5 und NV 16 (1000 Euro).

Große Raritäten sind auch bei der Tür­kei zu entdecken. Ein postfrischer 6er-Block der MiNr. 5 b eröffnet mit 1000 Euro, ein Doppelaufdruck der MiNr. 23 I/II DD startet mit 1500 Euro, und die nicht verausgabten ungebrauchten Mi­Nrn. VI/I und VI/II haben jeweils einen Ausruf von 4000 Euro. Ein literaturbekanntes Briefstück der NDP-Vorläufer mit NV 5 und NV 16 wird sicher nicht für die veranschlagten 1000 Euro zu ha­ben sein.

Spitzen-Raritäten erwarten die Samm­ler der Kiautschou-Philatelie. Nach ei­ner gut bestückten Abtei­lung Vor- und Mit­läufer werden es vor allem die überreichlich angebotenen Mar­ken der TSINGTAU-Aus­gaben mit einer Fülle von Auf­druck­beson­derheiten (teils in größeren Ein­hei­ten) sein, die das Sammlerherz höher schlagen lassen. Fast alles an Rari­täten ist zu haben: Die MiNr. 3 mit doppeltem Hand­stem­pelaufdruck und gleich zweimal im Zusammendruck mit der MiNr. 2 oder die MiNr. 4 mit Aufdruck „fP“ statt „Pf“. All diese Raritäten werden mit je 20 000 Euro Ausruf auf den Laufsteg geschickt. Der Clou aber wird das Ti­telstück sein, ein Brief von TSINGTAU nach Kaldenkirchen mit zweimal der Aufdruckmarke „5 Pfg auf 10 Pf“ und zusätzlichem Handstempelauf­druck „5 Pf.“ wie bei der 2. Tsingtau-Ausgabe, jedoch mit steilem Aufdruck „China“. Dieser von Wolfgang Jakubek und Ro­land Steuer attestierte, literaturbekannte Beleg ist ein Unikat, und der Ausruf ist mit 25 000 Euro angesetzt.
Wer auf der Sonderauktion im Juni nicht fündig werden sollte, muss sich nur ein paar Monate gedulden: Im Oktober folgt der zweite Teil „Deutsche Kolo­nien“ mit einer ähnlichen Fülle an kleinen und großen Raritäten, aber auch philatelistischen „Kleinodien“ mit Start­preisen ab 10 Euro.

Internet: www.aixphila.de