„Digitaler Wandel“: Marken ohne Matrixcode aufgetaucht!

Bund MiNr. 3590/3592 wie vorgesehen (links) und fehlerhaft ohne Matrixcode (rechts).

Bonn Mit dem Sonderpostwertzeichen „Digitaler Wandel“, das am 4. Februar 2021 sowohl nass- als auch selbstklebend erschien, vollzog die Deutsche Post einen weiteren Schritt in ihrem Digitalisierungsprogramm. Der erstmals aufgedruckte Matrix­code ermöglicht die individuelle, durchgängige Nach­vollziehbarkeit des Laufweges von Brief­sendungen und erhöht die Fäl­schungs­sicherheit der Briefmarke. Für die beteiligten Dru­cke­reien – die nassklebende Version produzierte die Bundesdrucke­rei Berlin, bei dem selbstklebenden Mar­kenset teilte man sich die Aufgabe mit der niederländischen Firma Royal Joh. Enschedé Security Print – war die Her­stellung von Marken mit Matrixcode trotz ausgiebiger Abstimmungen mit dem Auftrag­geber und einer Reihe von Experi­menten Neuland, zumal die An­brin­gung des Matrixcodes im Tinten­strahl­verfahren einen zweiten Druck­vorgang erforderlich machte. Insofern überrascht es nicht, dass bei der Pre­miere offensichtlich nicht alles reibungs­los ge­klappt hat.

Denn sowohl nass- als auch selbstklebende Sonderpostwertzeichen „Digi­taler Wandel“ sind versehentlich ohne Matrixcode geblieben! „Es gab tatsächlich einen sehr kleinen fehlerhaften Teil in einer Produktionscharge bei einem Druckdienstleister [Bundesdruckerei – Anm. d. Red.]. Durch einen mensch­li­chen Fehler kam es dazu, dass einige fehlerhafte Postwertzeichen oh­ne Ma­trix­code auch in den Versand gingen“, bestätigt Alexan­der Edenhofer, Presse­sprecher der Deut­sche Post DHL Group, auf Nach­frage unserer Redak­tion. „Der Fehler wurde seitens der Deutschen Post schnell bemerkt und umgehend eine Rückführung veranlasst. Der überwiegende Anteil dieser Marken konnte recht­zeitig sichergestellt werden. Es ist da­von auszugehen, dass lediglich eine klei­ne Anzahl dieses Motivs, die am ersten Tag verkauft wur­de, diesen Mangel be­inhaltet.“ Die Mitarbeiter in den Filialen und Agen­turen der Deut­schen Post waren nämlich angewiesen worden, auf fehlerhafte Exem­plare oh­ne Matrixcode zu achten.

Von dem nassklebenden Sonderpost­wert­zeichen „Digitaler Wandel“ wurden 3,53 Millionen Stück hergestellt, von der selbstklebenden Version 100,31 Millionen. Edenhofer machte keine An­gaben dazu, wie viele fehlerhafte Exem­plare verkauft wurden.

In der aktuellen Ausgabe des MICHEL-Deutschland-Spezial-Kataloges (Band 2) wird die selbstklebende Version be­reits mit zwei Untertypen geführt:

MiNr. 3592 A „28:15 Zähnungslöcher, Rasterung flach steigend, Code hochglänzend (BD)“ und
MiNr. 3592 B „37:20 Zähnungslöcher, Rasterung steil steigend, Code matt (Enschedé)“.

Im nächsten Jahr dürfte sowohl für die nassklebende (MiNr. 3590) als auch für die selbstklebende Marke eine Abart hinzukommen.