Reichhaltiges Angebot der deutschsprachigen Gebiete

Geht mit 3500 Euro an den Start: Schweiz-Klassiker 5 C. Neuenburg auf Faltbrief ab Genf.

Singen Die 106. Lenz-Auktion beginnt am 7. und 8. Mai zunächst als Saal-Live-Auktion mit über 2100 Münzen- und Briefmarken-Sammlungen sowie Posten. Daran schließt sich vom 10. bis 12. Mai eine Internet-Live-Auktion der ca. 6700 Briefmarken-Einzellose an.

Die Interessenten erwartet wieder ein ge­wohnt breites Angebot der Philatelie welt­weit mit sehr vielen Briefen und Belegen. Besonderer Schwerpunkt sind die deutsch­sprachigen Länder wie Schweiz, Österreich, Liechtenstein und natürlich Deutschland allgemein jeweils ab der Vorphila bis in die Neuzeit. Stempel- und Heimatsammler sollten bei den Hauptgebieten Deutschland, Österreich und Schweiz die große Anzahl an Vorphila, Ortsstempeln und weiteren Ver­wen­dungen beachten.
Aus dem reichhaltigen Angebot sind hervorzuheben:

– Ein schönes Angebot Volksrepublik China mit 63 Losen, darunter viele postfrische Aus­gaben und Blocks wie Block MiNr. 9 (Ausruf 900 Euro) sowie zweimal die seltene Mar­ke „Roter Affe“ (MiNr. 1594, je 800 Euro). Erwähnung verdient auch die seltene Marke der Russischen Post in China MiNr. 52 IK, 7 Dollar mit kopfstehendem Aufdruck. Laut Prüfer Hoverst sind nur 25 Stück bekannt. Die Marke in ungebrauchter Ausführung startet mit 1000 Euro.

– Ein breites Angebot Europa von Albanien bis Zypern mit 2400 Positionen. Davon entfallen auf die Hauptgebiete Liechtenstein 60 Lose, Österreich über 1250 Lose und Schweiz über 630 Lose. Dänemark ist mit der sehr seltenen MiNr. 2 in Type I mit Nummern­stempel, Attest Debo, vertreten (500 Euro).
Österreich lockt mit einem sehr schönen Brief mit fünf Exemplaren der MiNr. 19 von Triest nach Mantova (sign. Diena, 260 Euro) und weiteren schönen Belegen aus Altös­terreich. Im neueren Bereich sind die Ro­tary-Ausgabe von 1931 im postfrischen 4er-Block (600 Euro) sowie die 10 Schilling Doll­fuß und die Renner-Kleinbogenserie (500 Euro) zu finden. Altschweiz weist u. a. die 6 Rp. Zürich auf Brief nach Winterthur vom 21. Juni 1848 mit ausführlichem Attest Rellstab (1900 Euro) und die 5 C. Neuenburg auf Faltbrief von Geneve 21. Janv. 52 mit ausführlichen Attesten Cueni und Rellstab auf (3500 Eu­ro). Enthalten ist auch die PAX-Ausgabe von 1945, jeder Wert auf FDC mit Stempel „Bern 1 9.V.45-8 III Briefannahme“ und rotem Kasten-Nebenstempel „1. Tag der Waf­fenruhe, Cessation des hostilites“ in tadelloser Erhaltung laut Attest Trüssel.

– Altdeutschland bringt Lose ab Baden bis Württemberg, dabei Spitzenstücke wie Baden MiNr. 1 a im waagrechten Paar, gestempelt „25“, mit Attest Stegmüller, Bayern MiNr.1 gleich viermal, Württemberg MiNr. 42 b fast zentrisch klar gestempelt und mit schöner Wappenprägung (neues Attest Irtenkauf, 1250 Euro) sowie die 50 Pf von 1890 rotbraun gestempelt mit Attest Winkler. Das Deutsche Reich beginnt mit einer MiNr. 2, 1⁄3 Gr. Brustschild postfrisch, zum Start­preis von 1000 Euro. In diesem Zusammen­hang ist das große Angebot an Flugpost und Zeppelin-Belegen aus aller Welt, auch aus dem Deutschen Reich, hervorzuheben. Die Abteilung mit Zusammendrucken bringt einige besondere und seltene Stücke. Bei den Deutschen Kolonien zu erwähnen ist ein Brief der Ko­lonie Togo unter fran­zösischer Besetzung, sogenanntes „ANECHO-Provisorium“ mit zweimal 10 C. und einmal 10 C. in senk­rechter Halbierung mit Prüfung/Zertifikat von Peter Holcombe „A fine and rare co­ver“ (3000 Euro). Ein großes Angebot erwartet die Sammler im Bereich SBZ-Marken mit viele geprüften Stücken. Beispielhaft erwähnt seien die MiNr. 39 yb postfrisch mit Attest Kramp (1200 Euro) und 12 Pf lebhaftli­la­rosa MiNr. 86 yb postfrisch mit Rand und Attest Ströh (1000 Euro). Saarland zeigt zweimal die Ur­druck-Ausgabe sowie Hoch­was­serblocks postfrisch und auf Briefstücken. Die Französische Zone wird sehr detailliert mit vielen Brie­fen, Belegen, Zensuren etc. offeriert. Die BRD begeistert mit fünf postfrischen Posthornsätzen und der Europamarke von 1956 mit Wasserzeichen „Z“ im Eckrand-4er-Block (vermutlich Unikat, 6000 Euro).

An den beiden ersten Tagen kommen zunächst über 1500 Sammlungen und Posten un­ter den Hammer. Wie immer stammen in diesem Bereich enorm viele Objekte aus privater Hand bzw. aus Nachläs­sen und werden teils unbe­rührt mit in der Regel günstigen Ausrufen versteigert. Hier finden sich Län­dersamm­lun­gen aus aller Welt von hoch­wertig bis zu vielen klei­nen Lots mit Ausrufen ab „Gebot“ (ab 10 Euro) sowie ganze Nachlässe.

Unter den über 600 Losen im Münzen- und Medaillenbereich sind wieder viele kleine und hochwertige Stücke ab dem Altertum bis in die Neuzeit aus aller Welt. Diese Stücke sind nicht nur für Sammler, sondern auch für Anleger in Silber und Gold wegen der großen Vielfalt besonders bei den deutschen Gebieten von Interesse. Hinzu kommen auch hier Lots und Posten in Alben und Kartons aus Nachlässen.

Der Katalog in gedruckter Form kann angefordert werden oder ist im Internet unter www.briefmarken.com einzusehen.