36. Schlegel-Auktion: Über 19 000 Euro für Fehldruck des IBRA-Blocks von 1999!
Die 36. Schlegel-Auktion vom 2. bis 5. Juni 2025 in Berlin lieferte wieder eine Reihe von Glanzlichtern. Dafür sorgten gleich zu Beginn von vier spannenden Versteigerungstagen die traditionellen 111 „Exklusivitäten“. Den höchsten Zuschlag konnte eine einmalige Bund-Rarität für sich verbuchen. Ein großer Erfolg war der Sonderkatalog „Die Globus Kollektion – Deutsche Auslandspostämter und Kolonien“: Von dem breiten Angebot konnten über 900 Lose zugeschlagen werden. Auch das Interesse an polnischen Losen war erneut sehr groß.
Seltene Posthorn-Formnummer
Schon um die 10 Uhr morgens, als das erste Los des Sonderkataloges „Exklusivitäten der Philatelie XV“ aufgerufen wurde, waren die Bieter warmgelaufen. Ein besonders schönes Exemplar der seltenen ungebrauchten Polen MiNr. 1 zog von 500-600 auf 1900 Euro. Eine 2 Pf Notopfer Berlin mit dem seltenen Wasserzeichen Y und in der bisher nicht bekannten postfrischen Erhaltung, erst vor kurzem nach 75 Jahren entdeckt, konnte für 8400 (4000-4800) Euro zugeschlagen werden. Für die seltene 3-R.-Lenin-Marke der Deutschen Besetzung Zweiter Weltkrieg Estland/Elwa mit kopfstehendem Aufdruck, ein literaturbekanntes Unikat, wurden 6200 (4000-4800) Euro geboten. Die Schätzung von 1500-1800 Euro konnte ein frankiertes Telegramm mit den Sachsen MiNrn. 8 II und 12 c mit 4200 Euro mehr als verdoppeln. Die 20 Pf auf 10 Kop. der Deutschen Besetzungsausgabe Erster Weltkrieg Dorpat im postfrischen Herzstück aus vier Marken spielte 3300 (2000-2400) Euro ein. Umkämpft war der einzig bekannte Bedarfsbrief mit der SBZ MiNr. 172 I mit Handstempelaufdruck „3 Berlin 16 h“. Die Ein- zelfrankatur auf portogerechtem Ortsbrief kletterte von 2500-3000 auf 4600 Euro. Überhaupt herrschte großes Interesse an Bezirkshandstempeln der SBZ, wie 3100 (1500-1800) Euro für einen Einschreibebrief mit den MiNrn. 173 VII und IK VII (senkrechter 4er-Streifen) mit Aufdruck „36 Bestensee a“ zeigen. Ebenfalls ein Glanzlicht setzte eine postfrische 30 Pf Posthorn von Bund aus der linken oberen Bogenecke mit sehr seltener Formnummer „8“. Sie schoss von geschätzten 400-500 Euro auf 2800 Euro. Den höchs- ten Zuschlag markierte ebenfalls eine Bund-Besonderheit. Es handelte sich um den einzig bekannten postfrischen IBRA-Block von 1999 in der seltenen Variante „Farbe Gold fehlend“ (Block MiNr. 46 F). Er sprang von mindestens geforderten 6000-7200 Euro auf 16 000 Euro. Das ist exakt die Notierung im MICHEL-Spezial, die allerdings für die ungebrauchte Version gilt. Mit Aufgeld hatte der erfolgreiche Bieter beachtliche 19 200 Euro zu zahlen!
Ein Highlight für Sammler der deutschen Kolonialphilatelie war der Sonderkatalog „Die Globus-Kollektion“ mit exakt 1333 Einzellosen und Sammlungen, die trotz der Fülle gut vom Markt aufgenommen wurden. Ordentliche Steigerungen brachten China-Handstempel. Die MiNr. 12 ungebraucht landete bei 2300 (1500) Euro. Von 1000 auf 3000 Euro zog die MiNr. 12 auf Briefstück. Ein gestempeltes Exemplar der MiNr. 13 steigerte von 4000 auf 5800 Euro. Die Petschili-Ausgabe MiNr. P VI n mit Stempel von Peking wurde für 2300 (1500) zugeschlagen. Von 500 auf 1350 Euro sprang eine gestempelte MiNr. V 17 b der Deutschen Post in der Türkei. Vom selben Gebiet wurde eine postfrische MiNr. 7 ca für 1950 (900) Euro mitgenommen. Mit 4800 (2000) Euro konnte eine sauber gestempelte Deutsch- Ostafrika MiNr. 6 f den Ausruf mehr als verdoppeln. Einen noch größeren Sprung machte eine postfrische Kamerun MiNr. 1 f. Mit 800 Euro taxiert, kletterte sie auf 3100 Euro. Die Kiautschou MiNr. 2 postfrisch mit der seltenen Überdruck-Type 1 a lief mit 3300 (1500) Euro ein. 2100 (1200) Euro bot ein Interessent für eine postfrische Kiautschou MiNr. 27 B.
Im Sonderkatalog Polen waren Bogen oder Bogenteile begehrt. Ein kompletter postfrischer Bogen der MiNr. 44 a stieg von 2250 auf 3100 Euro, ein postfrischer 100er-Bogen der MiNr. 51 von 800 auf 1400 Euro. Begehrt waren außerdem Sammlungen. Eine riesige Kollektion zum Thema „Vögel“ konnte dabei 17 000 (8000) Euro erreichen.
Bereits drei Wochen zuvor fand die Sonderauktion „Die Sammlung ‚W.J.‘“ mit Probedrucken und Essays des Dritten Reiches statt. Die höchsten Zuschläge mit 30 000 und 50 000 Euro erzielten Vorlagekartons mit den letzten vier Sondermarken, einmal zusammen auf einem Karton, das andere Mal auf vier Einzelkartons. Von 400 auf 1850 Euro sprang ein Fotoessay für eine nicht zur Ausführung gelangte Sondermarke zum Tag der Wehrmacht 1941. Ein Vorlagekarton mit vier Farbproben des 12-Rpf-Wertes zur Wiener Messe 1941 zog von 1800 auf 2500 Euro.
Internet: www.auktionshaus-schlegel.de