62. Christoph-Gärtner-Auktion: Hohe Zuschläge für frühe Briefe aus Frankreich

Schoss von 1500 auf 13 000 Euro: Brief von Paris nach Montreal/Kanada mit den Yvert-Nrn. 2 c (2), 5 und 6.

Die 62. Christoph-Gärtner-Auktion vom 2. bis 6. Juni 2025 brachte spannende Bieterduelle sowie starke Zuschläge und sorgte für ein großes Interesse im In- und Ausland. Zu den Blickfängen gehörten zwei Kollek­tio­nen des leidenschaftlichen Philatelisten Karl Heinz Schrader: „Groß­britannien“ und „Alt­deutsche Staaten“ wurden in ansprechenden Son­der­katalogen präsentiert. Stücke daraus konnten teilweise kräftige Stei­gerungen für sich verbuchen. Aber auch Einzellose und Sammlungen anderer Gebiete wa­ren begehrt.

Spitzenpreise für deutsches Material

Die Versteigerung begann am Montag und Dienstag mit den Münzen und Banknoten. Besonders auffallend waren in dieser Abteilung 6600 (1500) Euro für eine 10-Thaler-Goldmünze aus Sach­sen 1779 mit einem Seitenprofil von Friedrich August III. Eine 1-Dollar-Sil­bermünze von Hongkong 1868 mit Ab­bild der Königin Victoria konnte mit 2000 Euro ihren Ansatz verfünffachen. Eine Geschichtstaler Probe von 1827 aus Bayern mit Porträt von Ludwig I zog von 5000 auf 10 000 Euro. Eine 25-Riyal-Banknote aus Qatar und Dubai schoss von 4000 Euro auf sensationelle 21 500 Euro!

Besonders erfreulich zeigten sich am Mittwoch die Bereiche Asien und hier vor allem China. Eine irakische Dienst­marke zu 25 r. mit Bild von König Faisal I sprang in postfrischer Erhaltung von 400 auf 2300 Euro. Eine überwiegend postfrische Irak-Sammlung 1918–1956 inklusive Stücken mit „SPECIMEN“-Aufdruck konnte für 9600 (2000) Euro zugeschlagen werden. Chinas Block Mi­­Nr. 8 mit Zusatzfrankatur auf eingeschriebenem Luftpostbrief von Shang­hai nach Bochum steigerte von 2000 auf 7200 Euro.

Für 4600 (2500) Euro zugeschlagen: Brief aus der Schrader-Sammlung mit seltener Mehrfachfrankatur der Braunschweig MiNr. 1.

Die Einzellose zu den Gebieten Über­see, Thematik und Europa schlossen sich an, und auch hier gab es be­mer­kenswerte Resul­tate. Besonders be­gehrt war bei Frank­reich ein Brief von Paris nach Montreal mit den Yvert-Nrn. 2 c (2), 5 und 6. Mit 1500 Euro gestartet, schaukelten mehrere Bieter den Beleg aus 1853 auf einen Zuschlag von 13 000 Euro. Aus der Samm­lung von Karl Heinz Schrader, der über Jahrzehnte die Phil­atelie mit großer Lei­denschaft be­trieb, stammten 46 Lose mit frühen Frankreich-Briefen. 44 davon wurden verkauft. Dabei entwickelte sich der Ge­samtausruf von rund 26 000 Euro auf letztlich über 50 000 Euro Zu­- schlag. Im Hauptkatalog fanden sich auch etliche Highlights deutscher Sam­melgebiete. Darunter war ein Kabinett­stück der Baden MiNr. 7 mit dem seltensten Nummernstempel, der Num­mer 168 von Dertingen. Es kletterte von 3000 auf 6800 Euro. Von 2500 auf 5600 Euro sprang ein gestempeltes Exemplar der MiNr. 63 c des Deut­schen Reiches.

In knapp 150 Lose war die Altdeutsch­land-Sammlung von Karl Heinz Schra­der detailliert worden. Sie kamen am Donnerstag unter den Hammer. Zu den erwähnenswerten Resultaten ge-hörten 4600 (2500) Euro für einen waagerechten 3er-Streifen der Braun­schweig MiNr. 1 auf Brief von Wolfen­büttel nach Dresden. Aus der Samml­ung des berühmten Philatelisten Maur­ice Burrus stammte ein Hamburg-Brief mit zwei Exemplaren der MiNr. 1. Die seltene Mehrfachfrankatur konnte mit 7000 Euro ihren Ausruf verdoppeln. Den krönenden Abschluss bildeten am Freitag die Sammlungen mit ebenfalls bemerkenswerten Resultaten und Stei­gerungen.

Internet: www.auktionen-gaertner.de