Ein (Postwert-)Zeichen für die Demokratie

Bonn Am Welttag des Briefeschreibens hat die Deutsche Post einen besonderen Briefmarken-Gestaltungs-Wettbe­werb angekündigt: Deutschlands größter Postdienstleister rief Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahre auf, eine Briefmarke zum Thema „Demo­kratie“ zu gestalten. Ob in Form eines selbst gemalten Bildes, eines Fotos oder einer am Computer erstellten Illustra­tion oder Gestaltung – der Fantasie und Kreativität waren keine Grenzen ge­setzt. Auch Schulen konnten den Wett­be­werb unterstützen, indem sie die Ak­tion „Setz ein Zeichen für Demokratie“ im Unterricht thematisierten und Schü­lerinnen und Schüler dazu ermutigten, im Rahmen des Unterrichts gestaltete Motive einzureichen. Die Schirmherr­schaft für diese besondere und bisher einmalige Aktion hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernommen. Partner dieses Wettbewerbs sind u. a. die Bundeszentrale für politische Bil­dung, Stiftung Deutsche Jugendmarke, Stiftung Lesen, Democracy Interna­tio­nal und der Bund Deutscher Phil­ate­listen. Der Wettbewerb lief vom 5. bis 30. September 2022.

Bereits bei der Präsentation einer Brief­marke zum Gedenken an den Demo­kratie-Vorkämpfer Robert Blum im No­vember 2021 in Schloss Bellevue hatte sich Bundespräsident Frank-Walter Stein­meier zum Verhältnis von Brief­marken und Demokratie geäußert. Brief­marken seien „Deutschlands kleins­te Demo­kra­tiebotschafter – klein, aber mit großer Reichweite, weil sie durch viele Hände gehen, durch die Hände der unterschiedlichsten Men­schen in unserer viel­fältigen Gesell­schaft“. Briefmar­ken und Demokratie passten auch aus einem ganz anderen Grund gut zusammen: „Die Kultur des Briefeschreibens hatte ihre Blüte zur Zeit der Aufklärung, als immer mehr Männer und Frauen sich daranmachten, ihre Gedanken und Gefühle in Sprache zu fassen. Wer Briefe schrieb, übte sich in der Kunst des Re­flek­tie­rens, Argu­men­tie­rens und Diskutierens, ei­ne Kunst, ohne die De­mo­kratie gar nicht denkbar ist. Vielleicht wäre es auch heute, im Zeitalter der di­gitalen Kommunikation, gar keine schlechte Idee, mal wieder einen Brief zu schreiben, um einen Moment innezuhalten, die Gedanken zu ordnen und sich seiner selbst und seines Gegenübers zu vergewissern, statt alles in Sekunden­schnelle zu kommentieren und zu bewerten. Ich bin jedenfalls überzeugt, dass wir diese Art der Verständigung und Selbstverständi­gung weiterhin brauchen, um die de­mokratische Debattenkultur zu pflegen“ (Quelle: www.bundespräsident.de).

Frank Appel, Vorstandsvorsitzender Deutsche Post DHL Group, sagte zum Start des Wettbewerbs: „Nach der großen Resonanz, die wir bei unserem Briefmarken-Malwettbewerb für Kinder zum Thema ‚Schutz des Planeten‘ im letzten Jahr mit über 6000 Einsendun­gen erfahren haben, freuen wir uns jetzt auf viele kreative Ideen der Jugend­li­chen, welche Zeichen für die Demo­kratie sie setzen möchten. Für die Deut­sche Post ist die Stärkung der Demo­kratie ein wichtiges Anliegen. Wir leisten dazu auch einen wesentlichen Bei­trag, indem wir eine sichere und zuverlässige Briefwahl sowie die Post­ver­sor­gung der Bevölkerung, der staatlichen Institutionen und der Wirtschaft gewährleisten.“

Eine Jury aus namhaften Vertretern entscheidet Ende Oktober über die besten zehn Motive. Die Jury besteht u. a. aus diesen Personen und Institutionen: Neven Subotic (Ex-Profifußballer und Stiftungsleiter der Neven Subotic Stif­tung), Oliver Sachsze (Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz), Jochen Till (Autor), Florian Sandmann (Vorsit­zender Junge Presse e. V.), Katja Hintze (Vorstandsvorsitzende der Spenden­organisation Stiftung Bildung), Jürgen Vogel (Schauspieler), Marianne Kothé (Abteilungsleiterin Leitung und Kom­munikation im Bundesministerium der Finanzen) und Grafik-Professor Uli Braun (FH Würzburg) als Sachverstän­diger.

Die finale Entscheidung, welcher Bei­trag gewonnen hat, wird über eine bun­desweite Online-Befragung im Novem­ber erfolgen. Die ersten drei Plätze er­halten einen Geldpreis, das Sieger-Mo­tiv wird dann am 1. Juni 2023 als offizielle „Deutschland-Brief­marke“ in ei­ner Auflage von ca. 3,3 Mil­lionen Stück erscheinen. Weitere Informationen un­ter: www.briefmarke-fuer-demokratie.de.