Johann Friedrich Bauder und der Altdorfer Marmor
Am 8. Januar 1713 wurde Johann Friedrich Bauder in Hersbruck geboren. Er lernte in seiner Heimatstadt das Handwerk eines Lebküchners und ging dann, wie es für einen Gesellen üblich war, auf Wanderschaft. Sie führte ihn damals durch Bayern, Österreich, Mähren, Schlesien, Brandenburg und Sachsen. Er ließ sich 1734 in Altdorf nieder und heiratete im selben Jahr Anna Maria Schmidt, die Tochter eines Stadtrats. Zunächst betrieb er einen Eisenhandel und 1748 auch einen Weinhandel, schließlich kam auch noch der Hopfenhandel hinzu. Er wurde zum Stadtrat gewählt und 1770 Bürgermeister von Altdorf. Mit der Hopfenkultur setzte er sich ganz intensiv auseinander und sorgte dafür, dass der Hopfenanbau in Altdorf und Umgebung besonders getätigt wurde. Sein größter Erfolg war aber die Entdeckung von Marmor in der Gegend von Altdorf und dessen Abbau. Der Anfang des „Altdorfer Marmors“, später auch „Bauderscher Marmor“ genannt, geht auf das Jahr 1740 zurück. Zu dieser Zeit sah Bauder erstmals den speziellen Marmor, der durch seine besondere Farbe und vor allem durch versteinerte Meerestiere wie Ammoniten auffiel. Am 31. Mai 1791 verstarb er in Altdorf bei Nürnberg. Heute erinnern im Erdgeschoss des Kultur-Rathauses in Altdorf eine große polierte Platte aus Altdorfer Marmor und eine Informationstafel an das Leben und Wirken Bauders. Außerdem steht im Altarraum der Altdorfer Laurentiuskirche ein Taufbecken aus Altdorfer Marmor, welches er 1754 der Kirchengemeinde gestiftet hatte.
Aus Anlass der Entdeckung des Altdorfer Marmors vor 285 Jahren bringt die Arbeitsgemeinschaft Thematische Philatelie Bayern einen Sonderstempel heraus. Eine Ganzsache mit entsprechendem Sonderstempel kann von der Arbeitsgemeinschaft (peterbinanzer@web.de) erworben werden.