
Auktionsberichte
222.-226. Corinphila-Auktion: „Kopfstehender Schwan“ und andere Weltraritäten
23.04.2018 | Ein "Kopfstehender Schwan" des australischen Staates Western Austra-lia und ein "Small Dollar" von China sind die herausragenden Angebote der bevorstehenden Corinphila-Versteigerungsserie, die vom 28. Mai bis 2. Juni 2018 in Zürich stattfinden wird. Zwar sind Einschätzungen als "Weltraritäten" in der Philatelie ein mitunter inflationär verwendeter Begriff für seltene Briefmarken. Bei den beiden Marken aus Australien und China ist dieser Superlativ aber sicher angebracht. Neben diesen beiden Spitzenstücken erwartet die Sammler eine erneut herausragende Auswahl attraktiver Philatelie und Postgeschichte aus aller Welt. Die Auktion selbst wird in insgesamt fünf Katalogen das umfangreichste Angebot der vergangenen Jahre präsentieren - sowohl von der Losanzahl wie auch vom Angebotswert.
König der China-Philatelie
Der chinesische "Small Dollar" gilt seit Jahrzehnten unter den Sammlern als "König der China Philatelie". Es handelt sich um eine leuchtend rote chinesische Steuermarke aus dem Jahr 1899, die mit einem Überdruck im Nennwert von 1 Silberdollar im Jahr 1899 als provisorische Briefmarke herausgegeben wurde. Notwendig wurde die provisorische Ausgabe neuer Briefmarken, als die chinesische Post von der Steuerbehörde auf die Staatsverwaltung übernommen wurde. Eine neue Briefmarkenausgabe war von der chinesischen Post bestellt, jedoch verzögerte sich die Auslieferung. Deshalb half man sich mit provisorischen Überdrucken auf bis dahin noch nicht herausgegebenen roten Steuermarken. Nachdem man die ersten Bogen überdruckt hatte, stellten die Verantwortlichen fest, dass die Wertbezeichnung "Ein Dollar" in chinesischen Schriftzeichen zu klein ausgefallen war. Der Druck wurde gestoppt, und ein neuer Aufdruck mit großen chinesischen Schriftzeichen wurde angefertigt. Bis heute sind nur 32 Exemplare des "Small Dollar" bekannt geworden, davon sind zahlreiche Exemplare in Museums-Sammlungen. Das bei Corinphila zum Angebot kommende Exemplar hat eine exklusive Provenienz, die bis in die 1930er Jahre zurückreicht, als es sich in der China-Kollektion des berühmten amerikanischen Sammlers Arthur Hind befand. In den letzten Jahrzehnten gehörte sie einem Schweizer Sammler. Der Startpreis ist mit 300 000 Franken festgelegt.
Ikone der Australien-Philatelie
Eigentlich ist es gar kein kopfstehender Schwan! Tatsächlich ist der Rahmen mit der Inschrift "WESTERN AUSTRALIA/POSTAGE/FOUR/PENCE" kopfstehend um das Mittelstück mit dem Motiv des Schwans gezeichnet worden. Nur hat man das auch Jahrzehnte nach der Erstentdeckung nicht gewusst. Erst als man die Drucksteine der Four Pence von Westaustralien vor etwa einem halben Jahrhundert entdeckte, konnte bestätigt werden, dass eine Position des Drucksteins tatsächlich einen kopfstehenden Rahmen zeigte, während die Schwäne in den Mittelstücken der Marken alle standrichtig, also "stehend", waren. Bis heute sind nur 14 Exemplare des "Kopfstehenden Schwans" entdeckt worden. Die Hälfte davon befindet sich für Sammler unerreichbar in "ewiger Gefangenschaft" in Museen und institutionellen Sammlungen wie etwa der Kollektion der Königin von England. Das bei Corinphila am 31. Mai 2018 in Zürich zum Ausruf kommende Stück, das schönste der sieben in Privathand befindlichen, wurde ursprünglich von Philippe la Renotiere von Ferrary vermutlich zwischen 1890 und 1917 erworben. Der Bieter-Wettstreit beginnt ab einem Startpreis von 100 000 Franken.
Vielseitiges Angebot
Neben den beiden Weltraritäten aus China und Australien sind viele weitere internationale Sammelgebiete bei Corinphila im Angebot, weshalb die Versteigerung auf eine Woche ausgedehnt wurde. Fünf Auktionskataloge liegen vor: Neben dem Hauptkatalog "Internationale Philatelie und Postgeschichte" gibt es vier Sonderkataloge zu "Schweiz Klassik bis Modern", dazu "Schweiz - Die Sammlung Jack Luder III", weiterhin "Rumänien" mit der Spezialsammlung Eduard Cohen (unberührt seit den 1960er Jahren in einem Londoner Tresor lagernd!) sowie einen Sonderkatalog "Australische Staaten".
Im Hauptkatalog befinden sich u. a. über 400 Auktionslose von Deutschlands erster Briefmarke von 1849, dem Schwarzen Einser aus Bayern, bis zu den modernen Ausgaben wie etwa den nicht herausgegebenen Marken der DDR zu den Olympischen Spielen 1984. Darunter sind Spitzenraritäten der Altdeutschland-Philatelie wie ein ungebrauchtes Unterrandpaar des „Sachsen Dreier“ (10 000 Franken) oder ein ungebrauchter Eckrand-4er-Block des „Schwarzen Einser“ aus Bayern. Weitere Angebotsschwerpunkte sind lateinamerikanische Länder mit seltenen brasilianischen Ochsenaugen von 1843 und einer Spezialsammlung Klassik-Peru, ein Spezialangebot mit Griechenlands Hermesköpfen, Frankreich sowie über 130 Auktionslose einer Spezialsammlung „Kap der guten Hoffnung“. Die Schweizer Klassik ist wiederum von höchster Güte wie das Spitzenstück, eine Viertelung einer Rayon II 10-Rappen-Briefmarke als 2½ Rappen zusammen mit einer 5 Rappen Rayon I auf Brief (125 000 Franken), zeigt. Aus der Sammlung Jack Luder kommen das Titelstück der EDITION SPECIALE, der „Traumbrief“ mit der Rayon I hellblau gestempelt mit der blauen Raute von Bellelay, sowie ein ungebrauchter Achterblock der Waadt 5 aus Genf unter den Hammer.
» www.corinphila.ch
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Auktionskalender
Datum | Auktion |
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18.02.2019
bis 22.02.2019 |
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Veranstaltungskalender
Datum | Veranstaltung |
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22.02.2019 |
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24.02.2019 |
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24.02.2019 |
40. Münz-, Briefmarken- und Sammlerbörse 16909 Wittstock-Dosse/Stadthalle Wittstock, ... [mehr] |
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Großtauschtag 21035 Hamburg/Bürgerhaus Neuallermöhe, ... [mehr] |
24.02.2019 |
Tauschtag 52066 Aachen-Burtscheid/Mensa der ... [mehr] |
