119. Gert-Müller-Auktion: Gute Mischung aus Philatelie und Postgeschichte

Eine der wenigen Pisa-Barfrankierungen der Deutschen Post in China an in China verbliebene Truppenangehörige. Sie wurde in Tientsin nachfrankiert.

Die 119. internationale Gert-Müller-Auktion findet vom 24. bis 26. Au­gust 2023 am Firmensitz in Ettlingen statt und bringt wieder ein um­fangreiches Angebot an Briefmarken, Münzen und Schmuck, das in fünf Auktionskatalogen inklusive einem gehaltvollen Nachtrag präsentiert wird. Den Einzellosen sind alleine zwei Kataloge gewidmet. Einer davon enthält eine spezielle Deutschland-Offerte mit zahlreichen ausgefallenen Seltenheiten und Spezialitäten bis hin zu großen Raritäten.

Seltene SBZ-Herzstücke

Der Blick richtet sich zunächst auf Alt­deutschland. Hier warten mehrere „Schwar­ze Einser“ von Bayern und der einzig be­kannte Trauerbrief von Bergedorf auf neue Lieb­haber. Sachsen begeistert mit einem spektakulären Brief nach Ägyp­ten, frankiert mit 2 Ngr. und 10 Ngr. „König Johann“, ab Alexandria mit der „POSTA EUROPEA“ befördert nach Kairo an den Rittergutsbesitzer Heinrich von Nitzschwitz. Von Thurn und Taxis kommt eine Spitzenfrankatur inklusive einem Paar der 30 Kr. orange nach Nie­derländisch-Indien zur Verstei­ge­rung.
Das Deutsche Reich zeigt etliche postfrische „Brustschilde“, auch in Einhei­ten. Eine 5 Mk. Reichs­post auf Wert­pa­ket­karte nach Lettland und ein Vi­neta-Pro­visorium in ungebrauchter Erhaltung vom Oberrand sind weitere Blickfänge. Beachtung verdient auch das Angebot an guten Zusam­men­drucken. Bei den halbamtlichen Flug­postmarken findet sich eine 20 Pf Re­gensburger Flieger­tage auf Karte. Die Deutschen Aus­lands­postämter und Kolo­nien warten mit vielen Selten­hei­ten auf, da­bei Ra­ri­täten von Deutsch- Ostafrika Mafia-Aus­gaben, Samoa Britische Be­setzung mit Spitzen­werten und Abarten sowie Togo Britische Be­setzung MiNr. 8 II auf wunderschönem Briefstück (Aufla­ge nur 20 Stück!). Zu den Raritäten beim Saar­gebiet gehört ein Zeppelin­brief mit ei­ner unglaublichen Frankatur von 105,30 Franken inklusive der Volks­hil­feserie von 1928. Die Deutschen Be­setzungsausgaben II. Weltkrieg enthalten zahlreiche Spitzenstücke inklusive einem guten Teil Estland-Elwa und Fes­tung Lorient mit seltensten Abarten. Die Feldpostmarken II. Weltkrieg sowie Kriegs- und Propaganda­fälschun­gen runden das Sammel­gebiet ab.

Seltenes gestempeltes Herzstück „Leipziger Messe“ (SBZ MiNr. HZ 12 AY b mit MiNrn. 163 a und 165 b) auf Briefstück.

Sehr gut mit Raritäten be­setzt präsentiert sich die SBZ, dabei der kleine Weih­nachtsblock 1945 im Klein­bogen auf Einschrei­be­brief und enorm seltene Herz­stücke der Leipziger Messe 1946 auf Briefstü­cken. Zu den Highlights bei Berlin gehören der Stephan-Satz 1949 auf Erst­tagsbrief und das erste Marken­heftchen mit sechs verschiedenen Son­der­stempeln. Bei der Bizone stößt man auf eine 20 Pf Bauten im Viererblock unten ungezähnt mit seltener Hausauf­tragsnummer. Bei Bund fallen seltene Ersttagsbriefe der Anfangs­jahre ins Auge. Gut bestückt sind auch die Ab­arten inklusive Widerstandsblock ungezähnt und der 15 Pf „Technik und Wissenschaft“ 1964 mit fehlender Far­be Schwarz im Viererblock auf Ersttags­brief, um nur wenige Beispiele zu nennen.

Daneben gibt es zahlreiche weitere be­eindruckende Einzellose aus Deutsch­land, Europa und Übersee. Außerdem kommt eine enorm umfangreiche Ab­teilung mit Sammlungen, ganzen Nach­lässen und Partien, Großposten in zahlreichen Kartons und mehreren Regalen sowie sehr schönen Länder- und Spe­zialsammlungen unter den Hammer. Die Münz-Abteilung mit Samm­lungen und Partien, oft im vier- und fünfstelligen Preissegment, sowie einer reichhaltigen Offerte Geldscheine aus aller Welt steht dem kaum nach. Den Abschluss bildet ein erlesenes An­gebot Schmuck, dabei ein sensationeller Aquamarin mit 144,9 Karat zum Ausrufpreis von 48 000 Euro.

Die kostenlosen Auktionskataloge können jetzt angefordert werden.

Internet: www.gert-mueller-auktion.de