120 Jahre elektrische Straßenbahn in Halberstadt


Neben Naumburg und Dessau besitzt die Stadt Halberstadt, die auch den Beinamen „Tor zum Harz“ trägt, eins der kleinsten Stra­ßenbahn­systeme. Nachdem es in Hal­ber­stadt bereits seit 1887 eine Pferdebahn gab, be­schloss der Magistrat der Stadt den Bau einer elektrischen Straßenbahn. Am 2. Mai 1923 fuhren die ersten Bahnen durch die Stadt.

Zunächst waren es 19 Fahrzeuge, die auf einem 11,7 Kilometer langen Streckennetz durch die Stadt fuhren. Die Spurbreite beträgt bis heute 1000 Millimeter.

Die Halberstädter Straßenbahn hat in ihrer Geschichte viele Schläge verkraften müssen. Nicht nur die Bombardierung der Stadt wenige Tage vor Kriegsende 1945 wäre fast ihr Aus gewesen, sondern auch die DDR-Zeit. Mehrmals schon sollte sie stillgelegt werden, doch Totgesagte leben bekanntlich länger. Nach 1990 wurden alle Gleise erneuert und neue Wagen vom Typ Leoliner in Betrieb genommen, so dass heute die Bahn behindertengerecht ist. Die Wagen fahren auf zwei Strecken und werden mit 600 Volt über Oberleitungen angetrieben. Insgesamt werden 26 Haltestellen im 15-Minuten-Takt bedient. Ältester Wagen ist ein Triebwagen vom Typ Lindner aus dem Jahre 1939, der noch für Son­derstadtrundfahrten zum Einsatz kommt.

Am 3. Juni will die Halberstädter Verkehrs GmbH auf dem Betriebs­gelände in der Gröpernstr. 83 in 38820 Halberstadt von 10 bis 18 Uhr dieses Jubiläum würdig begehen. Mit in die Aktionen einbezogen sind die Philatelisten des Briefmarkensammlervereins „Roland“ Halberstadt, die einen passenden Umschlag und eine Briefmarke Indi­viduell anbieten. Die Deutsche Post AG ist mit einer Sonderpostfiliale anwesend und bietet einen passenden Stempel an, der einen historischen Straßen­bahn­triebwagen zeigt.

Die Belege können auch bestellt werden bei gustus48@web.de. Der Blanko-Umschlag kostet 0,50 Euro, die Briefmarke Individuell 2 Euro.