182. Dr. Reinhard Fischer-Auktion vom 9. bis 11. September 2021 in Bonn

Ein Los der Benefiz-Auktion für die Opfer der Flutkatastrophe Mitte Juli 2021.

(Bonn/pcp) Das Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer in Bonn hält vom 9. bis 11. September seine 182. Versteigerung ab. Das umfangreiche Angebot mit 8.300 Losen bietet neben einem reichhaltigen Angebot im Bereich der Philatelie ein umfangreiches und wertvolles Angebot von 750 Münzlosen sowie 400 Lose Militaria, Schmuck und Uhren. Zum 30jährigen Bestehen der Auktionsfirma werden zahlreiche Raritäten aus allen Gebieten der deutschen und internationalen Philatelie in einem Sonderkatalog offeriert. Aber auch der Hauptkatalog beinhaltet neben den gesuchten Standardausgaben eine Vielzahl an Besonderheiten.

Von Altdeutschland findet sich ein umfangreiches Angebot ausgesuchter Werte wie ein tadelloses Kabinettpaar der Braunschweig MiNr. 10Ax und eine ebenso tadellose Bremen MiNr. 1y auf Briefvorderseite, jeweils zum Ausruf von 400.- Euro. Ein ausgesuchtes Luxus-Exemplar des populären „Sachsen Dreiers“ (MiNr. 1a), in perfekter Qualität auf Streifband, allseits voll- bis überrandig und ideal zentrisch gestempelt, kommt für 8.000.- zur Versteigerung. Neben einem aktuellen Attest Vaatz BPP liegt dem Los ein Prüfbefund von Max Thier aus dem Jahr 1922 (!) bei.

Deutsches Reich MiNr. 154IaK

Für die Sammler des Deutschen Reiches beinhaltet der Auktionskatalog alle gesuchten Standardausgaben in postfrischer und gestempelter Erhaltung bis hin zu einem postfrischen „Nothilfeblock“ (MiNr. Bl. 2) in einwandfreier Erhaltung zum Ausruf von 2.000.-, wie auch – aus der Auflösung großer Sammlungen – zahlreiche Stücke für den Spezialsammler sowie Besonderheiten. In einem Nachlass entdeckte ein Mitarbeiter des Hauses in einer eher unspektakulären Sammlung eine 1,60 M. auf 5 Pfg Germania mit kopfstehendem Aufdruck (MiNr. 154IaK). Das tadellos postfrische Stück vom Bogenrand ist erst das zweite bekannte Exemplar dieser Marke und wird mit neuem Fotoattest Weinbuch BPP zum Ansatz von 2.000.- offeriert. Die 8 Tsd. auf 30 Pfg mit Wz. „Waffeln“ MiNr. 278Y zählt echt gestempelt zu den großen Raritäten der Inflationszeit, ein einwandfreies (!) und zentrisch gestempeltes, schöner kaum mögliches, Exemplar ist ab 2.500.- zu ersteigern. Eine Rarität für Ganzsachen-Sammler stellt die MiNr. P43M dar. Diese 5 Pfg Germania-Karte in grün und kupferbronze wurde in einer Auflage von lediglich 100 Stück für den amtlichen Gebrauch des damaligen Staatssekretärs des Reichspostamts Graf von Podbielski hergestellt, die gebrauchte und gut erhaltene Karte ist auf 2.000.- geschätzt.

Die Kolonialphilatelie zieht in der kommenden Auktion mit interessanten Stücken und Raritäten die Aufmerksamkeit auf sich. Ein sehr seltener Probedruck der 40 Pfg Kaiseryacht von Dt.-Neuguinea auf Papier mit Wz. „Rauten“ in ungebrauchter Erhaltung ist ab 2.000.- zu ersteigern; die teuren 2½ $ Kaiseryacht von Kiautschou o. Wz. MiNr. 27A bzw. 27B in tadelloser gestempelter Qualität werden für 1.800.- bzw. 1.500.- ausgerufen. Die wahrscheinliche und garantiert immer fehlende Krönung jeder Sammlung der Ozeanreederei stellt der 100-Mark Wert der 2. Ausgabe mit fallendem Wasserzeichen dar (MiNr. 16Y) dar. In ungebrauchter Erhaltung sind nur zwei Exemplare bekannt geworden, eine dieser raren Marken in tadelloser Erhaltung wird ab 13.000.- Euro zu ersteigern sein.

Traditionell stark besetzt sind bei Dr. Fischer die deutschen Nebengebiete und Besatzungsausgaben. Herausragend ist insbesondere das Angebot des Generalgouvernements mit der Auflösung einer großen Spezialsammlung. Unzählige seltene Probedrucke werden angeboten, aber auch Besonderheiten wie ein postfrischer Kleinbogen der 10 Zl. Burg Krakau (MiNr. 65), der in der Mitte des Bogens – wahrscheinlich aufgrund eines schadhaften Zähnungskamms – ungezähnt geblieben ist. Dieses Unikat wird für 5.000.- ausgerufen. Nicht minder spektakulär ist ein postfrischer 4er-Block der Britischen Propagandafälschung für das Generalgouvernement. Die sog. „Frank-Marke“ (MiNr. 33) wurde über dem besetzten Polen aus dem Flugzeug abgeworfen und von der dortigen Untergrundbewegung auf Briefen mit Propagandaschriften verwandt. Der 4er-Block in erlesener Qualität ist auf 8.000.- geschätzt. Das einzig bekannte Exemplar des waagerechten Zusammendruckpaares der 30 K.-Marken „tadschikische SSR“ und „kirgisische SSR“ von Elwa (MiNr. 33/28 Zd) auf Liebhaberbriefstück wird zum Ausruf von 12.000.- offeriert; das vielfach geprüfte Stück dient als Referenzabbildung auf S. 1026 des aktuellen Michel Deutschland-Spezialkatalog. Eines der besterhaltensten postfrischen Stücke der gezähnten „Inselpost Rhodos“-Feldpostmarke (MiNr. 8A) wird für 6.500.- angeboten.

Die Nachkriegsphilatelie bietet die Auflösung guter Sammlungen von den Lokalausgaben bis zur Bundesrepublik. Herausragend ist insbesondere das Angebot der SBZ mit zahlreichen raren Stücken aus der „COSMAS“-Sammlung. Als Highlights seien hier nur ein tadelloses gebrauchtes Stück des Bl. 3A mit Wasserzeichen „Stufen fallend“ MiNr. 3A Y zum Ausruf von 7.500.-, ein Vorzugsdruck des Brückenbaublocks MiNr. Bl. 4V ungebraucht (5.000.-) sowie eine komplette und tadellos erhaltene Serie der MiNr. 116/19X E mit Postmeistertrennung von Gaschwitz (2.600.-) erwähnt. Auch aus den übrigen Nachkriegsgebieten bieten sich seltene Gelegenheiten bis hin zu einem postfrischen 4er-Block der gefragten DDR MiNr. 439aIIgXI sowie ein tadellos erhaltenes Exemplar der seltensten Kataloghauptnummer von Nachkriegsdeutschland, der Notopfermarke MiNr. 7, mit neuem Fotoattest; beide Lose zum Ausruf von je 2.000.- Euro.
Für die Sammler nichtdeutscher Gebiete bilden insbesondere die klassische Schweiz mit einem schönen Angebot sehr gut erhaltener Kantonals und einem attraktiven gebrauchten Stück der MiNr. 1, der sog. „Waadt 4“ mit roter Genfer-Rosette (Ausruf 4.000.-) eine bemerkenswerte Offerte. Nicht minder rar sind die 2 R. Spanien 1851 (MiNr. 8), in farbfrischer Kabinetterhaltung, ab 3.500.- zu ersteigern, und eine Mauritius 2 P. „Post Paid“ (MiNr. 4IIbx) in ebensolcher Qualität für 2.500.- Ausruf.

Angesichts der jüngsten Hochwasserkatastrophe vor wenigen Wochen u.a. in der Eifel sowie im Ahrtal, quasi der direkten Nachbarschaft zum Bonner Firmensitz, haben Reinhard Fischer und zahlreiche Einlieferer fast 100 Lose für eine Benefiz-Auktion zur Verfügung gestellt. Darunter finden sich eine Goldmünze des Kaiserreichs ebenso wie hochwertige frühe Zeppelin- und Luftpost-Belege der „Viktoria Luise“, Flugpost Rhein/Main und Luftpost am Rhein/Düsseldorf, ein postfrisches „Hochwasser-Blockpaar“ des Saargebietes (schon 1948 gab es Hochwasser-Hilfe!), eine rare in nur 3 Ex. bekannten „Sächsischen Schwärzung“ bis hin zu Sammlungen und kompletten Nachlässen. Sämtliche Lose werden „gegen Gebot“ ausgerufen, der komplette Erlös inkl. aller Aufgelder und Gebühren werden auf das Spendenkonto des Kreises Ahrweiler überwiesen!

Das Sammlungsangebot bietet zahlreiche Gelegenheiten für Sammler und Wiederverkäufer. Es werden zahlreiche Nachlässe ohne jegliche Entnahmen offeriert. Von einer äußerst umfangreichen und reichhaltig spezialisierten Sammlung Deutsche Kolonien zum Ausruf von 7.500.- bis hin zur kleinen Stempelsammlung „gegen Gebot“ findet sich für jeden Sammler und Geldbeutel eine interessante Offerte.

Internet: www.ReinhardFischerAuktionen.de