20 Jahre Sonderfeldpostämter

Am kommenden Wochenende öffnen in Berlin wieder das Bundeskanzleramt und die Bundesministerien die Türen zu ihren Berliner Amtssitzen. Am 19. und 20. August können sich interessierte Bürger wieder „hautnah“ über den Politikbetrieb informieren. Dieser Tag der offenen Tür findet bereits seit 1999 statt – mit Corona bedingter Unterbrechung in den beiden letzten Jahren. Auch diesmal wird im sog. „Bendlerblock“ des Verteidigungsministeriums wieder ein Sonderfeldpostamt seinen Schalter öffnen – so wie erstmals vor 20 Jahren an gleichem Ort.

Seinerzeit lud die Bundesregierung die Bürger unter dem Motto „Einladung zum Staatsbesuch“ am 16. und 17. August 2003 in ihre Berliner Amtssitze und rollte ihnen „zum Staatsbesuch“ den roten Teppich aus. Dazu hielt das Verteidigungsministerium in Zusammenarbeit mit der Deutschen Post AG eine Überraschung bereit: in einem Container der Bundeswehr hatten sie das „Feldpostamt Berlin“ eingerichtet. Dort konnten die Besucher Standardbriefe und Postkarten versenden, die mit eigens hergestellten Zeilen- und Handstempel „Feldpost 1111“ versehen wurden. Als Nebenstempel waren zwei Cachets erhältlich: das neue Feldpostwappen und ein veranstaltungsbezogener ovaler Hinweisstempel. Es war das erste Mal, dass ein Feldpostamt mit eigenem Stempel außerhalb von Übungen und Einsätzen aktiv war. Der beim Sonderfeldpostamt in Berlin verwendete Feldpoststempel mit der Kennung 1111 wurde dort bis zum Jahre 2008 eingesetzt.

Mit rund 11 000 Besuchern war die Präsentation im Berliner Bendlerblock des Verteidigungsministeriums „Spitzenreiter“ unter den Berliner Ministerien; auch das dort eingerichtete Feldpostamt 1111 erwies sich an den beiden Tagen als Publikumsmagnet: über 6500 Feldpostkarten wurden verschickt.

Um die Feldpost einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, wurden ab 2005 „Sonderfeldpostämter“ zu besonderen Veranstaltungen der Bundeswehr bei Jubiläen oder Tagen der offenen Tür eingerichtet. Der dabei eingesetzten Feldpoststempel hatte keine Kennnummer. Ab 2009 wird – bis heute – in allen Sonderfeldpostämtern ein Feldpoststempel mit dem Hinweis “Sonderfeldpostamt” im unteren Bereich des Stempels eingesetzt. Abweichend von dieser Regelung wurden zum diesjährigen Tag der Bundeswehr am 17. Juni meist schon früher verwendete vierstellige Feldpoststempel mit verschiedenen Buchstaben (z. B. 6490 a-e) abgeschlagen.

Was die Besucher in diesem Jahr bei der Feldpost unter Leitung des Feldpostbeauftragten der Deutschen Post im Bendlerblock erwartet, liegt auch wenige Tage vor Veranstaltungsbeginn – wie leider so häufig bei der Feldpost  –  noch „im Nebel“. Der (private) Feldpost-Förderverein, der vor Ort sein wird, hat sich mit zwei aktuellen Postkarten „20 Jahr Sonderfeldpostämter 2003 – 2023“ jedenfalls auf das in diesem Jahr stattfindende Jubiläum der Feldpost der Bundeswehr eingestellt.

Ein Überblick über die wichtigsten Programmpunkte zum diesjährigen Tag der offenen Tür im Verteidigungsministerium in Berlin und eine informative Lageskizze (mit ausgewiesenem Feldpostamt) bietet der Flyer des BMVg, der unter nachstehendem Link aufgerufen werden kann:

https://www.bmvg.de/resource/blob/5663436/96ad79953aac9c3e4c922eafc6da6fa4/flyer-tag-der-offenen-tuer-bundesregierung-2023-data.pdf

Bernd Steinert