244.-249. Corinphila-Auktionen: 45 Briefmarken für über 1 Million Schweizer Franken versteigert

Der Abschluss des Corinphila-Jubiläumsjahres hätte kaum spektakulärer ausfallen können: Vor 100 Jahren gegründet, präsentierte das Schweizer Traditionsunternehmen zur Versteigerungsserie der Auktionen 244 bis 249 vom 3. bis 7. Dezember 2019 eines der größten und wertvollsten An­gebote der Firmengeschichte. Am internationalen Finanzplatz Zürich überzeugten die Offerten seltener und hochwertiger Philatelie aus aller Welt auf der ganzen Linie. Allem voran der erste Teil der bedeutungsvollen Briefmarkensammlung Schweiz des deutschen Unternehmers Eri­van Haub, der allein einen Zuschlag von über 1 Million Schweizer Fran­ken erzielte.

Bereits im Vorfeld der Auktion zeichnete sich ein hohes Interesse der Sammler an der Kollektion „Schweizer Kantonal- und Bundesmarken“ aus dem ERIVAN-Bestand ab. Der Bietersaal war entsprechend voll besetzt. Die Verkäufe übertrafen letztlich alle Erwartungen. „Samm­ler und Händler aus der ganzen Welt zeigten sich überaus motiviert und steigerten die Ausrufpreise in in­tensiven Wettkämpfen zwischen Saal-, Telefon- und Online-Bietern in teils sensationelle Höhen“, fasste es Karl Louis, geschäftsführender Gesellschafter der Corinphila Auktionen AG, zusammen.

Unbestrittener Höhepunkt war das Ergebnis für den „Nidau-Brief“. Die Ra­rität mit der Rayon I hellblau von 1851 mit vollständiger Kreuzeinfassung gilt als „Ikone“ der Schweiz-Philatelie und glänzte mit einem Zuschlag von 310 000 Franken (Startgebot: 250 000 Fran­ken). Ein Brief mit zwei „Basler Tauben“ aus dem Jahr 1848 von der Land­ge­meinde Kleinhüningen nach Basel er­zielte großartige 220 000 (150 000) Fran­ken.

Der „Nidau-Brief“, die Ikone der Schweiz-Philatelie, brachte einen Zu­schlag von 310 000 (250 000) Franken.

Ein sensationelles Bie­tergefecht entflammte um einen mit zwei Schweizer „Strubel“-Brief­mar­ken und einer indischen Briefmarke frankierten Brief aus dem Jahr 1856 aus Winterthur nach Ma­­nila auf den Philip­pi­nen. Das seltene Stück mit einem Start­gebot von 10 000 Franken entfachte die Eupho­rie der Sammler vom Auktionssaal in Zürich bis nach Indien: Bis zu einer Steigerung von 60 000 Franken waren noch sechs Saalbieter am Bie­tergefecht beteiligt. Der aufgenommene Wettkampf entschied sich letztlich zwischen einem Telefon- und einem Onlinebieter, die das seltene Stück auf sagenhafte 130 000 Franken Zuschlag in die Höhe trieben! Ein für die An­wesenden kaum zu glaubendes Spek­takel, das einmal mehr die Kraft und Prä­senz des Online-Li­ve-Bietens im Zu­sammenspiel mit den klassischen Bie­tern zeigte.

Die versteigerten Brief­marken und Brie­fe aus der Kol­lektion „Schweizer Kantonal- und Bun­desmarken“ erzielten bis zum 40-Fa­chen des Startprei­ses!

Die großartige Be­tei­li­gung vor Ort so­wie über das Inter­net sorg­te auch bei den seltenen Losen der „Sammlung ERIVAN – Zeppelinpost“ für Aufsehen. Mit beachtlichen Steigerungen und eindrucksvollen Zuschlagsergebnissen verbuchte die Zeppelinpost große Er­folge. Neben frühen Zeppelin-Belegen, seltenen Ab­wurf-Postkarten oder einer Bordpost­karte von der Unglücksfahrt des LZ 129, die für 14 000 Franken zu­geschlagen wurde, war insbesondere die Zu­leitungspost aus aller Welt bei der internationalen Kundschaft heiß be­gehrt.

Aus der großartigen Sammlung „BE­SANÇON“ kam ein weiterer Teil der Kollektion „Pre-Union South Africa“ zum Ausruf, der die Sammler derart in seinen Bann zog, das erst kurz vor Mit­ternacht das letzte Los zugeschlagen wurde. Die seltenen Marken und Briefe der Vorläufer-Provinzstaaten der 1910 gegründeten Südafrikanischen Union sowie die Besetzungsausgaben während des Burenkrieges um 1900 waren derart begehrt, dass die Preise teils deut­lich über die Katalognotie­rungen hin­aus gesteigert wurden. Für diese ver­gleichsweise exotischen Sam­melgebie­te bedeutet dies neue, positive Markt­perspektiven und eine Stand­ortbe­stim­mung, die aufhorchen lässt. Dieser Trend bestätigte sich auch in weiteren Bereichen, wie die zahlreichen Spezialangebote des Hauptkataloges belegen konnten. Vor allem die Aus­gaben des Britischen Commonwealth, z. B. Britische Levante, Britische Be­set­zung Irak, Gibraltar oder Zypern beeindruckten die Sammler. Hoch­wer­tige ungebrauchte Einzelmarken waren einmal mehr hoch im Kurs der internationalen Sammler und Händler, die sich förmlich um die seltenen Stücke „rissen“.

Für eine kleine Sensation sorgte ein un­gebrauchter 4er-Block der ersten Mar­kenausgabe Helgolands von 1867. Nach einem Ausruf von 1500 Franken wurde die seltene Einheit der Kopftype I auf unglaubliche 22 000 Franken gesteigert! Ähnlich beeindruckend präsentierte sich eine Rarität Preußens. Der wohl berühmteste preußische Platten­fehler, der „enge und der weite Ab­stand“ des Marken-Zwischenraumes von der Erstausgabe 1850, wurde so­gar gleich zweimal angeboten, wobei ein 4er-Streifen auf Brief den sprichwörtlichen Vogel abschoss. Der Brief wurde nach einem Startpreis von 15 000 Franken um deutlich mehr als das Dreifache ge­steigert und erst bei sagenhaften 55 000 Franken zugeschlagen!

Mit einem weiteren Anstieg der Betei­ligung von Online-Live-Bietern um mehr als 20% im Ver­gleich zur Auk­tion im Juni 2019 hat die zurückliegende Versteigerungsserie von Corinphila einmal mehr bewiesen, welche bedeutende Rolle dem Internet für das mo­derne Auk­tions­we­sen zukommt. Die Zuschlagsquoten bei internationalen Sammelgebieten an Internet-Bieter aus aller Welt, die über das bewährte System zum Online-Live-Bieten erfolgreich an der Auktion teilgenommen haben, sprechen eine eindeutige Sprache.

Im Vergleich zu kon­kurrierenden „Auk­tionsplattformen“ im Internet liegen die Vorteile für den in­teressierten Käufer auf der Hand. An­stelle eines starren, zeitgebundenen Ver­kaufs gegen Höchst­gebot zu einem festgelegten Zeit­punkt bietet die Kombi­na­tion aus tra­ditioneller Saal­auktion mit On­line-Teilnahme in Echt­zeit alle Möglich­keiten: Spontane Ent­scheidungen können ohne Zeitdruck ge­troffen werden, der Bieter kann kurzfristig reagieren, wenn es darauf an­kommt, ein Zuschlag erfolgt erst, wenn keine Gebote mehr eingehen, und es besteht immer die Mög­lich­keit, kurzfristig das Budget anzupassen und noch­mals ins Auktionsge­sche­h­en einzugreifen. Bieter aus aller Welt nutzen diese Vorteile mit großem Er­folg, wie die Auk­tionen der letzten Jah­re gezeigt haben – Tendenz steigend.

Auch für Einlieferer, die so eine weitaus größere Reichweite für den Verkauf ih­rer philatelistischen Schätze erreichen, ist dies ein entscheidender Erfolgsfak­tor. Die Wahl eines Auktions­hauses, das diese Entwicklung aktiv mitgestaltet und alle Möglichkeiten der Teilnahme bietet, zahlt sich für den Einlieferer nach­weislich aus.

Die vollständige Ergebnisliste ist online unter www.corinphila.ch verfügbar.