265.-273. Corinphila-Auktion: Hochwertige Philatelie weiterhin voll im Trend

Peru 1870, Lecoq „Trencito“ 5 c. im Paar gebraucht mit 1868 Lecoq 1 d. im Paar auf Brief von Tacna nach Cochabamba. Provenienz: Joseph-Schatzkes-Sammlung. Zuschlag inkl. Aufgeld: 11 590 Franken.

Die nunmehr dritte Corinphila-Versteigerungsserie seit Beginn der Co­rona-Pandemie stand unter guten Vorzeichen. Für die Tage vom 7. bis 12. Juni 2021 waren Saalbieter wieder zugelassen, und zahlreiche Schwei­zer Kunden nutzten die Gelegenheit, persönlich an der Auktion teilzunehmen. Das Corinphila-Team hatte alle notwendigen Vorkehrun­gen ge­troffen und seinen Kunden eine sichere Saalpräsenz ermöglicht. Vor Ort sah man insbesondere am Freitag und Samstag – den Schweiz-An­ge­botstagen – glückliche Sammler, die sich über ein Wiedersehen nach längerer Zeit, den persönlichen Kontakt mit dem Corinphila-Team und di­verse (Fach-) Gespräche freuten.
Im Vordergrund stand das hervorragende Angebot internationaler Spit­zen­philatelie der Corinphila-Versteige­rungs­serie 265 bis 273. Bereits ab dem ersten Tag der Auktionswoche zeichnete sich eine Bieterbeteiligung ab, die wohl kaum jemand für möglich gehalten hätte. Neben einer überwältigenden An­zahl von schriftlichen Geboten konnte man nur staunen angesichts der An­zahl, des Engagements und der Kauf­bereitschaft der Online-Bieter. So war das „Online-Live-Bieten“ maßgeblicher Erfolgsfaktor einer Auktionsserie, die in verschiedener Hinsicht außergewöhnlich war.

Entwicklungen und Trends

Die anhaltend hohe Nachfrage nach seltenen und wertvollen Markenaus­ga­ben der Klassik hat sich erneut über die verschiedenen Sammelgebiete von der Schweiz über Europa bis Übersee be­stätigt. Das hochwertige Angebot der insgesamt neun Kataloge über­zeug­te mit beeindruckenden Steige­rungen und Spitzenzuschlägen für seltene und be­gehrte Lose.
Stellvertretend ge­nannt sei die Kollek-tion „Besançon“ mit dem dritten Teil „Großbritannien 1840–1910“, die von 312 000 Fran­ken Aus­ruf um 68% auf insgesamt über 525 000 Franken ge­steigert wurde. Das Spitzen­stück war die ungebrauchte 1-Pfund-Mar­ke aus der Samm­lung von König Carol II, die für 40 000 Franken zugeschlagen wur­de (Ausruf: 20 000 Franken). Ähnlich be­eindruckend liest sich der Gesamt­zu­schlag der Sammlung „Südamerika – Maritime Postgeschichte 1606–1886“ von Everaldo Santos, die von 466 000 Franken um knapp 60% auf 740 000 Franken gesteigert wurde. Die Samm­lung „Ing. Pietro Provera“ erzielte eine Steigerung von 57% bei einem Ausruf von 385 000 Franken (Gesamtzu­schlag: 604 000 Fran­ken). Die Kollektion „Schweiz Klassik“ von Jack Luder verbesserte sich von 252 000 Fran­ken Startpreis auf einen Zuschlag von 475 000 Franken, was eine Steigerung von rund 88% bedeutet.

Aus der Sammlung ERIVAN: Lombardei-Venetien 1850, 15 c. An­dre­as­kreuz im Paar auf Brief. Provenienz: Renato Mondolfo (WIPA 1981), Dr. An­ton & Elisabeth Jerger. Zuschlag inkl. Aufgeld: 91 500 Franken.

Begehrt waren dar­über hinaus die Lo­se der weiteren Son­der­kataloge, darunter die Sammlun­gen „ERIVAN – Ös­terreich & Lom­bar­dei-Venetien“ und „Besançon – Bri­tisch
Westindien (Teil 2)“. Auch die Auswahl des Hauptkataloges, der eine große Band­breite kleiner und großer Seltenheiten präsentierte, überzeugte auf ganzer Linie. Ins­besondere Lose mit prominenter Pro­ve­ni­enz wa­ren stark nachgefragt und sorgten für so manche hitzige Bietergefechte.

„Online-Live-Bieten“ unverzichtbar!

Im Zusammenhang mit der Bereit­schaft, für die auserwählten Lose „aufs Ganze“ zu gehen, ist ein Blick auf die Online-Bieter aufschlussreich. Allein die Teil­neh­merzahl spricht Bände: Im Ver­gleich zu den Auktionen vor der Pan­demie wa­ren mehr als doppelt so viele Kunden über das System zum Online Live Bie­ten aktiv. Insgesamt 710 Bieter boten gegen den Saal, die Auktions­agenten, Telefonbieter und die schriftlichen Ge­bote. Hinzu kam das beantragte Limit, das sich die Online-Teilnehmer hatten freischalten lassen. Dieses lag bei 17 Mil­lionen Franken, die theoretisch bei er­folgreichen Zuschlägen zur Verfügung gestanden hätten. Dass die Online-Bie­ter so manches Mal auch das Nachse­hen hatten gegenüber den Kom­mis­sionären, Saal- und Telefon­bietern so­wie den schriftlichen Vorge­boten, soll an diese Stelle trotzdem erwähnt sein. Die Zahlen zeigen eindrucksvoll die Be­geisterung der Kun­den und die Bereit­schaft für Investi­tionen in hochwertige Philatelie.

Internet: www.corinphila.ch