380. Heinrich-Köhler-Auktion: 440 000 Euro für einen Brief aus Mecklenburg-Strelitz!

Das Titellos der Sammlung ERIVAN, eine Mehrfachfrankatur der MiNr. 1 b von Mecklen­burg-Strelitz, sorgte mit 440 000 Euro für den höchsten Zuschlag.

Mit der Frühjahrsversteigerung startete des Traditionshauses Heinrich Köhler am 16. und 17. sowie vom 20. bis 25. März 2023 in das Auk­tionsjahr 2023. Mit der IBRA 2023 in Essen in Sicht, verspricht es ein er­eignisreiches Jahr zu werden, und die 380. Heinrich-Köhler-Auktion war ein verheißungsvoller Auftakt. Allem voran die Sammlung ERIVAN sorgte am 25. März 2023 als krönender Abschluss der Versteigerung einmal mehr für Furore und überzeugte mit vielen Spitzenzuschlägen auf ganzer Linie. Über alle Tage hinweg war die großartige Beteiligung von Bietern vor Ort, online und am Telefon Erfolgsgarant für eine denkwürdige Versteigerung, die viele Höhepunkte zu bieten hatte und zu den erfolgreichsten Auktionen in der Geschichte von Heinrich Köhler ge­hört.

Sammlung ERIVAN glänzt mit sechsstelligen Zuschlägen

Insgesamt 307 Lose umfasste das An­gebot der neunten ERIVAN-Auktion „Alt­deutsche Staaten“, die am finalen Auk­tionstag viele Sammler nach Wies­ba­den lockte. Die Dynamik war enorm, und hochspannende Bietergefechte zwischen Saal-, Telefon- und Online-Bie­tern beherrschten das Geschehen. Für Furore sorgte unter anderem ein Brief aus Mecklenburg-Strelitz, der für 80 000 Euro ausgerufen wurde und auf sensationelle 440 000 Euro gesteigert wurde. „Die erste Brief­marke von Meck­lenburg-Strelitz auf ei­nem Brief ist schon etwas sehr Be­son­deres. Aber ein Zu­schlag 440 000 Euro, das hätten wir nie erwartet“, so Hein­rich-Köhler-Ge­schäfts­führer Dieter Mi­chelson.

Ein weiteres Highlight war der legendäre Kehrdruckblock des Schwarzen Ein­sers aus Bayern, der großartige 360 000 Euro erzielte (Ausruf: 200 000 Eu­ro).

Eine wahrlich sensationelle Steige­rung konnte der Lübeck-Brief mit dem Fehl­druck „ZWEI EIN HALB statt ZWEI“ verbuchen, der von 40 000 Euro Start­preis auf stolze 270 000 Euro gesteigert wurde. Ein sechsstelliges Ergebnis wurde auch mit einem waagerechten Brü­cken­paar aus Baden erzielt, das nach einem Ausruf von
50 000 Euro auf spektakuläre 210 000 Euro kletterte. 1988 war das Mar­ken­paar von Erivan Haub für 210 000 DM ersteigert wor­den.

Schoss von 10 000 auf 60 000 Euro: einer von nur drei bekannten ungezähnten OSTROPA-Blocks in gestempelter Erhaltung.

Zahlreiche Höhepunkte von Deutschland bis Übersee

Bereits die vorangegangen sieben Auk­tionstage waren der beste Beweis für die großartige Nachfrage nach hochwertiger Philatelie und Postge­schich­te. Das in insgesamt fünf Sonder­katalogen sowie zwei umfangreichen Haupt­kata­logen präsentierte An­gebot wusste zu be­eindrucken und glänzte mit tollen Steige­rungen und Spitzen­zuschlägen, darunter zahlreiche fünfstellige Er­geb­nisse. Einen starken Auftakt feierte der 1. Teil der Kol­lek­tion „Deutschland 1849–2000 – Alt­deutsche Staaten und Deutsche Ko­lo­nien mit Beset­zungsausgaben (G.R.I. und MAFIA)“ von Erik B. Nagel, und man darf bereits auf die Fortsetzung im Herbst gespannt sein. Gleiches gilt für die Sammlung „Freie Hansestadt Bre­men“ (Teil I) von Karl-Hillard Geuther, deren Offerten sehr gefragt waren. Auch hier gilt: Fortsetzung folgt.

Ebenfalls heiß begehrt war das An­ge­bot „Bayern ab 1849“ aus der Samm­lung von Eliahu Weber. Mit dem vierten – und damit letzten – Teil dieser her­ausragenden Sammlung fand eine großartige Erfolgsgeschichte einen wür­digen Abschluss.

Hervorzuheben ist auch der Verkauf der Sammlung „Amerika­nische Postschiffe über den Atlantik 1800–1870“ von Graham Booth, der als Simultan-Auk­tion mit der Schwestergesellschaft H.R. Harmer in New York durchgeführt wur­de. Auch dank der Beteiligung der Bie­ter aus den USA wurden großartige Zu­schläge erzielt.

Aus dem Hauptkatalog ragte der Ver­kauf des schönsten existierenden OS­TROPA-Blocks heraus. Von 10 000 Euro Startpreis kletterte dieses legendäre Stück des Deutschen Reiches auf sa­genhafte 60 000 Euro. Käufer ist ein Sammler, der das Stück bereits 1967 bei einer Auktion gekauft hatte, um es nach zwischenzeitlichem Verkauf nun wieder sein eigen nennen kann. Und dies sind nur einige ausgewählte Bei­spiele.

Alle Ergebnisse der 380. Heinrich-Köh­ler-Auktion sind unter www.heinrich-koehler.de verfügbar. Die nächste Auk­tion findet am 27. Mai 2023 auf IBRA in Essen statt (Deutschland ab 1872).