59. Christoph-Gärtner-Auktion: Nepal und andere Klassiker

Bisher nicht registrierte Buntfrankatur der Ausgabe 1862 von Württemberg (3000 Euro).

Kurz vor Beginn der Urlaubszeit bietet die 59. Versteigerung des Auk­tionshauses Christoph Gärtner vom 10. bis 14. Juni noch mal die Gele­genheit, Fehllisten abzuarbeiten und Lücken in der Sammlung zu schließen. Das Auktionsteam hat wieder einmal ein sehr internationales und vielfältiges Angebot an Münzen, Banknoten, Briefmarken, Briefen sowie Sammlungen, Posten und kompletten Nachlässen zusammengestellt.

Weltweite Postgeschichte

Basler Taube, mehrere Schwarze Einser und Sachsen Dreier oder eine 60 Crazie – philatelistische Klassiker, die sich in dieser Auktion finden. Der Begriff „Klas­siker“ gilt auch zum Beispiel für die zwei 500-Dollar-Goldmünzen aus Aus­tralien und Kanada, die jeweils nur mit einer Kleinstauflage von 99 Stück ge­prägt wurden. Diese beiden Gold­mün­zen, die mit jeweils 15 000 Euro an den Start gehen, stehen recht früh am 10. Juni zum Verkauf und sorgen vielleicht für die ersten Überraschungen der Auk­tionswoche. Die Banknoten sind diesmal am Morgen des 11. Juni eingeplant. Jeweils die erste Banknote Ägyp­tens (Ausruf 8000 Euro) und Öster­reich-Ungarns (2000 Euro) eröffnen eine interessante Sektion „Weltbank­no­ten“. Münzen und Banknoten sind wie immer auch online live auf biddr.com zu verfolgen. Ohne Internet-Liveübertragung kommen am Nachmittag die philatelistischen Einzellose aus Europa und Über­see unter den Hammer. Zum Ausruf von 4000 Euro sind beide französischen Marken „Ile de France“ postfrisch zu haben. Hunderte postgeschichtliche Belege aus aller Welt, darunter etliche beachtenswerte Zeppelin-Belege, halten für jeden Sammler etwas bereit. Erwähnung verdienen ein 1869 in Ve­ne­zuela aufgegebener Schiffspostbeleg nach Cu­racao und ein in Nicaragua aufgelieferter Zeppelinbrief zur Südamerikafahrt 1930 (je 1000 Euro). Ebenfalls die­sen Ausruf hat ein in Ku­wait aufgegebener Zeppe­linbrief zur 11. Südameri­kafahrt 1934.

Nepal MiNr. 1 a mit Bogenrand (600 Eu­ro).

Der 12. Juni ist der Asien-Tag: Mei Lan-Fang auf Erst­tagsbrief (2500 Euro), Mao’s Thesen, Rote Affen – China ist mit etlichen (modernen) Klassikern vertreten. Hochinteressant wird es, wenn unter Nepal ca. 150 Lose versteigert werden. Eine derartige Fül­le ist für dieses ge­heim­nis­um­witterte Post­gebiet längere Zeit nicht mehr angeboten wor­den. Frühe Ausga­ben lose und auf Be­le­gen werden ab 400 Euro ausgerufen. Die Asien-Sammlungen werden im An­schluss an die Einzel­lose eben­falls am Mitt­woch versteigert. Der gesamte Auktionstag ist auf philasearch.com online live zu verfolgen.

Die Einzellose Deutschland eröffnen den Donnerstag (13. Juni). Dabei finden sich beispielsweise etliche bessere, teils unikale Württemberg-Frankaturen. Dazu zählt eine tarifgerechte 15-Kreu­zer-Frankatur, bestehend aus drei mal 3 Kreuzer orangegelb und 6 Kreuzer dunkelgrün von Stuttgart via Frank­reich nach London in bislang nicht re­gistrierter Kombination als Bunt­fran­ka­tur der Ausgabe 1862. Der Ausruf be­trägt 3000 Euro. Der Kolonial-Teil hat einige Topraritäten aufzuweisen, zum Beispiel ein gestempeltes Exem­plar der unverausgabten 40 Pf Germa­nia der Deutschen Post in China (MiNr. II, 15 000 Euro). Beachtung verdienen auch Einschreibezettel der Britischen Beset­zung von Deutsch-Neuguinea.

Im Anschluss kommen die Samm­lun­gen Übersee, Thematik und Europa un­ter den Hammer. Die Nachlässe und Wunderkartons werden am 14. Juni aufgerufen, die Sammlungen Deutsch­land und die Ansichtskarten schließen sich an. Im Varia-Block am frühen Frei­tagabend kommen etliche seltene Wer­becomics wie „Lurchi“ zum An­ge­bot. Für die Ganzsachenfreunde wurde eine größere Bildganzsa­chen­sammlung „Deutschland und Europa“ in Partien und Einzellose geteilt.

Internet: www.cg-collectors-world.com