Bulgarien zeigt Verteidigungsbereitschaft

Der Ukraine-Krieg ist nur wenige Kilometer von der bulgarischen Grenze entfernt. Bulgarien als NATO-Mitglied unterstützt die Ukraine mit Waffen und produziert auch Munition. Traditio­nell hatte Bulgarien meist gute Beziehungen zu Russland. Dank russischer Intervention konnte sich Bulgarien vom Osmanischen Reich befreien. Aktuell sind die Beziehungen allerdings angespannt, und beide Staaten haben Bot­schafts­mitarbeiter ausgewiesen. Bulgarien wirft den Botschaftsangehörigen Spionage vor. Zudem kommt es immer wieder zu Verletzungen der bulgarischen Hoheitsgewässer durch Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte.

Die auf dem Wertstempel und der Illustration der Ganzsachen-Postkarte gezeigte Maschine, eine Suchoi Su-25 (NATO-Codename: Frogfoot), stammt allerdings noch aus sowjetischer Produktion. Sie hatte 1975 ihren Erstflug und wird bis heute von den russischen und anderen Luftstreitkräften eingesetzt. Bulgarien selbst wollte diesen Typ bereits seit 2018 ausmustern. Jetzt wird er „im Übungs-Einsatz“ gezeigt. In Bezmer ist die 22. Schlachtfliegerbasis (22 Schturmowa Awiobasa) angesiedelt. Die Air Base liegt im Südosten Bulgariens in der Nähe von Sliwen.

Bulgarische Ganzsachen haben im Regelfall eine niedrige Auflage, meist deutlich unter 1000 Stück. Der Frankaturwert deckt den Portosatz einer Inlandspostkarte. Mit einem Abgabepreis von 0,89 Bulgarischen Lewa ist ein erheblicher Druck- und Papierpreisaufschlag verbunden, der bei dieser Karte sogar das Porto übersteigt. Die Karten sind, soweit sie überhaupt auf den Postämtern angeboten werden, daher eher Ladenhüter – trotz der gelungenen graphischen Gestaltung.

Ivanka Brockmann