Dänemark: Nach Protesten doch Markenumtausch!

Kopenhagen Nachdem das dänische Par­lament Ende letzten Jahres beschlossen hatte, die seit über 300 Jahren geltende Be­förderungspflicht aufzuheben, hat Post­Nord nicht lange gefackelt. Ihr Chef, Nikolaj Ahrtenkiel, war ohnehin der Ansicht, dass aufgrund der Digitalisierung die Briefzustel­lung im ganzen Land kein wirtschaftlich tragbares Geschäftsmodell mehr sei. Mit einem Vorlauf von nur vier Wochen teilte PostNord der dänischen Bevölkerung mit, dass die Briefmarken quasi abgeschafft würden, weil auf den Verkauf nach dem neuen Postgesetz 25 Prozent Mehrwertsteuer aufgeschlagen werden müssen. Ab 1. Januar 2024 werden Briefe und Pakete nur noch mit einem von Computern erzeugten Porto-Code befördert. Das Porto für Standard­briefe verdoppelte sich von 12 auf 25 Kro­nen. Das ohnehin schon dünne Netz an Briefkästen soll um weitere 1000 reduziert werden. Wer noch Briefmarken hat – und das sind nicht wenige –, kann damit nur noch Auslandsbriefe und -päckchen bekleben. Dagegen regte sich so großer Protest, dass PostNord einlenken musste. Bis 30. Juni 2024 wird nun ein befristeter Umtausch für alle 2022 und 2023 herausgegebenen Briefmarken mit den Wertstufen 12 und 36 Kronen sowie Zusatzmarken angeboten. Umgetauscht wird gegen die neuen Porto-Codes. Vor 2022 verausgabte Briefmarken sind weiterhin nur im Auslandsverkehr verwendbar.