Feldpost erstmals im Deutschland-Einsatz: Bundeswehr hilft Flutopfern im Ahrtal!


Die verheerende Hochwasserkatastrophe im Ahrtal Mitte Juli hat große Teile der Infrastruktur zerstört und ganze Ortsteile von der Außenwelt abgeschnitten. Telefonnetze und Internet funktionierten nicht mehr, und der Briefverkehr und Paketversand war vielerorts stark beeinträchtigt, dass auch auf dem „klassischen“ Weg keine Nachrichten an Familie, Verwandte und Freunde verschickt werden konnten. Um wenigstens hier so schnell wie möglich ein bisschen Normalität herzustellen, haben die Deutsche Post und das Bundesministerium für Verteidigung eine enge Kooperation abgeschlossen. Die Deutsche Post richtete „Notausgabestellen“ ein, die mit Personal und Material der Bundeswehr betrieben wurden. Die eingesetzten Postler, ohnehin Angestellte der Deutschen Post AG, leisteten allerdings ihren Dienst im Hochwassergebiet in ziviler Postbekleidung und nicht in Uniform ab. Die Behelfsfiliale in Der­nau war montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Die drei Bundeswehr-Stützpunkte im Ahrtal (Dernau, Rech und Altenahr) wurden dabei von mobilen Post­fi­lialen unterstützt.

In Altenahr, Dernau und Rech wurden ab 27. Juli bzw. 3. August Postsendungen – auch Einschreiben – in den „Notausgabestellen“ an­genommen und entgeltfrei befördert. Diese wurden mit einem Rund­stempel „Deutsche Post AG – Feldpost Bonn“ und dem Kasten-Stem­pel „Entgelt bezahlt – Taxe percue“ versehen und den Empfängern zugestellt. Die Rundstempel in Altenahr und Rech hatten einen Durch­messer von 3,5 cm und zeigten die Postleitzahl 53250 bzw. 53105. Der Rundstempel in Dernau hatte lediglich einen Durchmesser von 2 cm und trug keine Postleitzahl. In allen Fällen wurde die im Februar diesen Jahres eingeführte blaue Stempelfarbe verwendet. Dieser entgeltfreie „Feldpost“-Service der Deutschen Post endete am 15. Sep­tember 2021. Bernd Steinert/Jan Billion