Feldpost versorgt Soldaten seit 30 Jahren im Auslandseinsatz!

Am Schalter des Feldpostamtes nimmt Oberstabsgefreiter Bert R. eine Paketsendung vom Kompaniefeldwebel entgegen im Rahmen der Mission Counter Daesh in Al-Asrak/Jordanien, am 6. September 2021 (Foto: Deutsche Post DHL Group).

Bonn/Darmstadt Seit 30 Jahren versorgt die Feldpost im Ausland stationierte Soldatinnen und Soldaten mit Post aus ihrer Heimat über das ganze Jahr hinweg – vom handgeschriebenen Geburtstagsbrief über die Postkarte aus dem Urlaub bis hin zum Weihnachts­paket mit Plätzchen. So wurden allein im Jahr 2021 165 000 Päckchen und Pakete sowie 130 000 Briefe und Post­karten mit einem Gesamtgewicht von ca. 1300 Tonnen transportiert. Aktuell unterhält die Feldpost in neun Ländern Feldpost­ämtern, u. a. in Pris­tina (Koso­vo), Rukla (Litauen), Al-Asraq (Jorda­nien), Erbil (Nordirak), Koulikoro (Ma­li), Gao (Mali) und Niamey (Niger). Ko­ordiniert wird die Postversorgung der im Ausland stationierten Soldaten von der Feldpostleitstelle Darmstadt.
Friedhelm Rompel, seit dem 1. März 2021 Feldpostbeauftragter der Deut­schen Post, sagt: „30 Jahre Feldpost im Auslandseinsatz, das bedeutet 30 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Post und der Bundes­wehr bei der Betreuung und Fürsorge der im Ausland eingesetzten Soldatin­nen und Soldaten. Für die Moral und innere Verfasstheit der Truppe ist es von elementarer Bedeutung, die Verbin­dung nach Hause zu halten, insbesondere in unruhigen Zeiten wie diesen. Ob persönliche Nachrichten, Geburts­tagskarten, Familienfotos oder kleine Geschenke – die Feldpost mildert das Heimweh und bringt Ablenkung in den oftmals gefährlichen Einsatzalltag.“

Am 22. Mai 1992 wurde der Grund­stein für die Feldpost-Kooperation ge­legt, um zunächst die postalische Versorgung derjenigen Soldaten sicherzustellen, die an ei­nem humanitären Einsatz der Bun­des­wehr in Kambod­scha teilnahmen. Mit den folgenden Bundeswehr­ein­sät­zen auf dem Balkan und in Afghanistan gewann die Feld­post zunehmend an Be­deutung. Wie in Deutsch­land wird auch in den Krisen­gebieten die Post von Mitarbei­terinnen und Mitarbeitern der Deut­schen Post gebracht. Sie melden sich freiwillig für diesen Dienst und werden von der Bundeswehr und der Deut­schen Post zu Feldpostsoldaten ausgebildet. Über 270 Feldpost-Sold­a­tinnen und -Soldaten sind im aktiven Einsatz.

Die Feldpost bietet den Soldaten alles, was die Deutsche Post auch zu Hause leistet: Neben dem Transport von Brie­fen, Päckchen und Paketen können sie bei den Feldpostämtern auch ihre Post­bankgeschäfte abwickeln. Dabei werden die Briefe und Pakete aus Deutsch­land wie andere Sendungen über die Briefkästen oder Filialen der Deutschen Post eingeliefert und nach Darmstadt befördert. Das Porto entspricht dabei dem Inlandsentgelt. In Darmstadt werden die Sendungen an die Feldpostor­ganisation der Bundes­wehr übergeben. Diese sorgt dann da­für, dass die Briefe und Pakete ins Ein­satzland transportiert und so schnell wie möglich zugestellt werden.

Einen ganz be­sonderen und eher unüblichen Einsatz absolvierte die Feldpost im Som­mer letzten Jahres im In­land, als die Flut im Ahrtal gan­ze Ortsteile von der Außenwelt ab­geschnitten und die Infrastruktur in man­chen Ge­mein­den völlig zerstört hatte. Hier richtete die Feldpost binnen kurzer Zeit drei Anlaufstellen als Ersatz für nicht mehr arbeitsfähige Postfilialen ein und sorgte dafür, dass die betroffenen Anwohne­rinnen und Anwohner in dieser Not­lage zumindest Briefe und Pake­te versenden und empfangen konnten (siehe DBR 11/21, Seite 12).