Keine Portoerhöhung zum 1. Januar 2024!

Bonn Die Deutsche Post hatte mir ihrem Versuch, aufgrund außerordentlicher Kostensteigerungen eine vorgezogene Portoerhöhung zum 1. Januar 2024 durchzusetzen, bei der Bundesnetzagentur keinen Erfolg. „Die drastisch gestiegenen Kosten durch Inflation, höhere Energiepreise und den Tarifabschluss für die Jahre 2023/2024 sowie die stark abnehmenden Briefmengen bewirken einen starken Anstieg der Stückkosten, so dass eine vorzeitige Porto-Festsetzung erforderlich ist“, argumentierte die Deutsche Post. „Wie bei der Vorstellung der Geschäftszahlen vergangene Woche erläutert, hat der Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland im ersten Halbjahr Rückgänge bei den Briefvolumina von 6,4 Prozent verzeichnet, der Gewinn brach um 56,3 Prozent ein. Aufgrund der schwachen Ertragssituation hat Post & Paket Deutschland seine Investitionen im ersten Halbjahr bereits um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesenkt. Da die Entscheidung der Bundesnetzagentur zur Folge hat, dass die Deutsche Post im nächsten Jahr das Porto nicht erhöhen darf, wird das Unternehmen auch 2024 die erforderlichen Investitio­nen in Nachhaltigkeit nicht stemmen können. Dadurch wird der Umbau in Richtung eines klimaneutralen postalischen Universaldienstes massiv verlangsamt.“ Die qualitativ hochwertige, flächendeckende postalische Versorgung in Deutschland sei durch die Entscheidung der Bundes­netzagentur gefährdet. Nikola Hagleitner, Vorständin Post & Paket Deutschland bei der DHL Group: „Wir halten die Entscheidung der Bun­desnetzagentur für falsch. Der Kostendruck im Briefbereich – unter dem auch unsere Wettbewerber leiden – wird verschärft und die in den Jah­ren 2023 und 2024 geplanten Investitionen in eine klimaneutrale Universaldiensterbringung werden unmöglich gemacht. Wir haben gegenüber der Behörde im Detail die im Vergleich zu den ursprünglichen Prognosen erheblich gestiegenen Kosten nachgewiesen – auch wenn die massiven Abweichungen bei den Inflationsannahmen offenkundig sind. Die rechtlichen Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme der Price-Cap-Maßgrößenentscheidung sind aus unserer Sicht klar gegeben.“

Die Deutsche Post will jetzt prüfen, wie sie den Effekt der Kosten­stei­gerungen durch Kostensenkungen abmildern kann. Eine Portoer­höhung wird es jedenfalls nicht vor dem 1. Januar 2025 geben!