LINDNER-Digital-Mikroskop: Kleines ganz groß auf dem Computer-Bildschirm
Ein Bericht von Jan Billion
Dass man den Computer auch beim Briefmarkensammeln sinnvoll einsetzen kann, ist keine Neuigkeit. Schon seit Jahren gibt es Katalog-Software, mit der sich die eigene Sammlung verwalten und dokumentieren lässt. Wer darüber hinaus seine Briefmarken und Briefe elektronisch unter die Lupe nehmen will, musste bisher für Digital-Mikroskope tiefer in die Tasche greifen. Einige Zubehörhersteller bieten seit kurzem preiswerte und handliche Digital-Mikroskope an. Wir haben uns das USB Digital-Mikroskop von LINDNER näher angesehen.
Einfache Handhabung
Zum Rüstzeug des Briefmarkensamm lers gehört seit jeher eine gute Lupe. Mit ihr kann man nicht nur die Er haltung einer Marke oder eines Beleges prüfen, sie eignet sich auch zur Suche nach dem Abnormen. Während eine Lupe unterwegs auf Tauschtagen oder Messen gute Dienste erfüllt, bieten sich in der heutigen Zeit zu Hause am Schreibtisch ganz andere Möglichkeiten. Mit einem Digital-Mikroskop lassen sich die Objekte der Begierde nicht nur – über den Computer-Bildschirm – wesentlich größer darstellen. Ausschnitte können auch bequem digital dokumentiert und für die unterschiedlichsten Zwecke archiviert, ausgedruckt oder an Freunde per Mail versandt werden.
Bei dem USB Digital-Mikroskop von LINDNER gefällt die einfache und fast intuitive Handhabung. Die Software, die unter Windows und Mac OSX läuft, ist fix auf der Festplatte installiert. Nach dem Anschluss des Mikroskops über USB und dem Starten der Software Micro Capture kann das Gerät für die persönlichen Bedürfnisse eingerichtet werden. Dabei ist hilfreich, dass die Software neben Englisch, Spanisch und Russisch auch Deutsch kennt. Am ehesten wird man die Auflösung der Linse verändern wollen. Das Spektrum reicht von 160 x 120 bis 1600 x 1200 Pixel, Standard ist 640 x 480 Pixel, eine wirklich schon sehr ordentliche Detaillierung.
Für das Digital-Mikroskop wird ein Ständer mitgeliefert, der beim Fixieren hilft. Wer das Gerät allerdings einmal wie eine Art Lesestift über das zu betrachtende Objekt führt, wird sehr schnell feststellen, wie praktisch diese Möglichkeit ist. Mit einem Schieber erfolgt die Scharfstellung. Bei Bedarf kann das LED-Licht an der Linse zugeschaltet werden, was den Zielbereich sehr stark ausleuchtet. Mit einem roten Schnappschuss-Knopf am Digital-Mikroskop oder einem Klick auf das Fotoapparat-Symbol in der Software lässt sich eine Aufnahme machen. Sie wird automatisch abgespeichert und rechts nebendem aktuellen Aufnahmeausschnitt aufgelistet. Standardmäßig sind die Fotos als jpeg abgespeichert, bmp ist ebenfalls möglich. Sie können anschließend mit Programmen wie Photoshop weiterverarbeitet werden. Auf einem Mac muss man sie dazu einfach nur mit der Maus auf den virtuellen Schreibtisch ziehen. Auch kleine Videos lassen sich mit der Software herstellen (abgespeichert im Format AV1).
Die einzelnen Funktionen kann man in einer gedruckten und digitalen Bedienungsanleitung (Englisch und Französisch) nachlesen. Das LINDNER USB Digital-Mikroskop, das handliche Abmessungen von 33 x 110 mm hat, ist zum Preis von 99,90 Euro im Fachhandel erhältlich.