Schwierige Zeiten für Phila-Bibliothek München

München Die Philatelistische Bibliothek München hat ihren Jahresbericht für 2020 vorgelegt.

„Der Zuschuss der Stiftung, der uns auch komplett für den Medienankauf verblieb, war unverändert. Die Erwerbung war deshalb durchgehend möglich, wenngleich uns städtischer Etat coronabedingt auf 60% reduziert wurde“, heißt es dort. „Das wurde aber teils dadurch abgefedert, dass viele Neuerscheinungen verspätet erschienen und erst 2021 zur Zahlung fällig werden. Durch die teils unterbrochenen internationalen Postverbindungen gingen auch eine Menge Zeitschriften verloren und mussten gemahnt werden. Wie jedes Jahr gingen eine Menge an Schenkungen von spendablen Autoren und Verlagen im In- und Aus­land sowie die von den Stiftungen bezuschussten Werke ein, für die wir uns bedanken.“

Der verfügbare Gesamtbestand ist um 210 auf 62 944 Titel angewachsen. Durch einen Tausch mit der Bibliothek der Royal Phil­atelic Society in London konnten Lücken im internationalen Zeitschriftenbestand ge­schlossen und etliche seltene Monogra­phien aufgenommen werden. Zwei pandemiebedingte Schließungsperioden haben die Nutzung vor Ort etwas eingeschränkt, die Fernleihe lief normal weiter bis zur Schlie­ßung des Magazins im Oktober wegen des Umzuges.

Die Neukatalogisierung ist in allen Berei­chen auf Stand, und es konnten wieder einige Jahrgänge an Ausstellungskatalogen er­fasst werden. Auch die Altbestands-Kata­lo­gisierung wurde fortgesetzt, wie man in der Zeitschrift Phila Historica nachlesen kann.

Sparmaßnahmen und die Generalsanierung der Münchner Stadtbibliothek haben auch Auswirkungen auf die Philatelistische Ab­teilung. „Durch die Trennung von Freihand­bestand, dem Magazinbestand, der durchweg mittels Fahrdienst bestellt werden muss, und unseren Arbeitsplätzen wird es sicherlich zu Verzögerungen bei Vorort-Nut­zung und auch der Fernleihe kommen. Die Wei­terführung der Philatelistischen Bibliothek ist zwar zugesichert, aber die bisher verfolgte weltweite Erwerbung neuer Literatur wird nicht mehr stattfinden können, auch wird der internationale Zeit­schriftenbestand stark ausgedünnt. Bereits heuer wurde der Hausetat auf ein Viertel reduziert, d. h. das nur mehr das Nötigste bestellt werden kann. Der Auszug aus dem Kulturzentrum am Gasteig ist für August/September ge­plant, die Eröffnung des Ausweichquartiers HP 8 in München Sendling am 8. Oktober. Dazu wird noch Näheres kommuniziert. Es wird dort nur mehr einen Ausleihbestand von ca. 500 aktuellen Medien zur Philatelie geben. Alles andere muss über den Opac bestellt und dann vor Ort abgeholt werden. Bei der Fern­leihe wird es natürlich eine Un­terbre­chung wegen der Schließung geben, da­nach wird es hoffentlich normal weiterlaufen.“

Internet: www.muenchner-stadtbibliothek.de/philatelistische-bibliothek