Stempel des Monats Dezember: 75 Jahre „Notopfer Berlin“

Am 8. November 1948 verabschiedete der Wirtschaftsrat für die Bizone das „Gesetz zur Erhebung einer Abgabe ‚Notopfer Berlin‘ im Ver­einigten Wirtschaftsgebiet“. Neben Abgaben auf Lohn und Einkom­men wurde auf nahezu allen Postsendungen innerhalb Westdeutsch­lands eine Abgabe von 2 Pf erhoben, die in Form einer eigens dafür herausgegebenen Steuermarke zu entrichten waren. Ausgenommen waren Sendungen in das Ausland, nach Westberlin sowie die damalige sowjetische Besat­zungszone. Die Verordnung trat zum 1. Dezember 1948 in Kraft und war mit mehreren Verlän­gerungen bis zum 31. März 1956 gültig. In den Gebieten der französischen Besatzungszone (Baden, Württemberg und Rheinland-Pfalz) wurde die Abgabe erst im Laufe des Jahres 1949 verpflichtend. Die blauen Steuermarken hatten eine Größe von 12,75 mm x 21,48 mm, was der halben Größe der damaligen Dauermarken zu 21,48 mm x 25,5 mm entsprach. Die blaue Notopfer-Berlin-Marke ist ohne Zweifel eine Ikone der Deutschland-Philatelie. In acht Jahren wurden über 20 Milliarden Stück verkauft. Sie sind damit sicher nicht selten, aber gerade für Postgeschichtler und spezialisierte Philatelisten bis heute von großem Interesse.

Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der ersten Nutzung der Notopfer-Berlin-Steuermarken verausgabt die Deutsche Post zusammen mit dem BDPh den Stempel des Monats Dezember 2023. Der Stempel des Monats wird ausschließlich in der Sonderstempelstelle Weiden geführt. Anschrift für schriftliche Stempelaufträge: Deutsche Post AG, Service- und Versandzentrum Weiden Sonderstempelstelle, Brief: 92627 Weiden, Paket: Franz-Zebisch-Str. 15, 92637 Weiden.