Verleihung der Lindenberg-Medaillen 2019–2023

Die Preisträger und das Präsidium der Lindenberg-Medaille (v. l. n. r.): Dr. Andreas Hahn (2022), Patrick Maselis (2023), Michael Ehrig (Präsident des BPK), Dr. Cheryl Ganz (2019), Hans-Joachim Holz (2020), Tomas Bjäringer (2021) und Wolfgang Bauer (Vize­präsident des BPK/Präsident des Lindenberg-Kapitels). Foto: Wil­helm van Loo.Die Preisträger und das Präsidium der Lindenberg-Medaille (v. l. n. r.): Dr. Andreas Hahn (2022), Patrick Maselis (2023), Michael Ehrig (Präsident des BPK), Dr. Cheryl Ganz (2019), Hans-Joachim Holz (2020), Tomas Bjäringer (2021) und Wolfgang Bauer (Vize­präsident des BPK/Präsident des Lindenberg-Kapitels). Foto: Wil­helm van Loo.

Essen Anlässlich der IBRA 2023 in Essen war es endlich wieder so weit. Der Berliner Phil­atelisten-Klub von 1888 e. V. rief im Rah­men­programm der Weltausstellung am Don­nerstag, dem 25. Mai 2023, zu einer auswärtigen Sitzung des Klubs, und über 70 Teilnehmer, ausnahmslos Philatelistinnen und Philatelisten von Weltrang, kamen ins Hotel Bredeney. Sie erlebten, eingebettet in eine kurzweilige und abwechslungsreiche Klubsitzung mit neun (!) hochkarätigen Kurz­vorträgen anerkannter philatelistischer Fach­referentinnen und -referenten zu unterschied­lichsten Themen, die Verleihung der Linden­berg-Medaille für außergewöhnliche Leis­tun­gen auf dem Gebiet der philatelistischen Forschung beziehungsweise Literatur.

Die Verleihung dieser ältesten philatelistischen Auszeichnung in Europa, die auch als Nobelpreis der Philatelie bezeichnet wird, erfolgte gleich für fünf Jahre an fünf Preis­träger. Nicht zuletzt pandemiebedingt konn­ten die Medaillen für die Jahre 2019 bis 2022 erst jetzt zusammen mit der diesjährigen Auszeichnung erfolgen. Da die Nomi­nie­rung und Auswahl der Preisträger durch das Lindenberg-Kapitel beim Berliner Phil­atelisten-Klub geheim erfolgt, war die Über­raschung und Freude bei den Preisträgern groß, als ihnen diese Auszeichnung durch den Präsidenten des Lindenberg-Kapitels, Wolf­gang Bauer, und den Präsidenten des Ber­liner Philatelisten-Klub von 1888 e. V., Mi­cha­el Ehrig, im Rahmen einer würdigen Fest­veranstaltung überreicht wurden.

Die Medaille für das Jahr 2019 wurde Dr. Cheryl R. Ganz aus den USA verliehen. Sie hat sich nicht nur als Autorin von Fach­artikeln zur Zeppelin-Philatelie, sondern auch als langjährige Chefkuratorin des Smi­thsonian National Postal Mu­se­ums in den USA verdient ge­macht. Laudator Wolfgang Bau­er würdigte insbesondere auch ihr langjähriges Enga­gement in der American Phi­latelic Society, deren Vizeprä­sidentin sie bis April 2023 war.

Die Lindenberg-Medaille für das Jahr 2020 ging mit Hans-Joachim Holz nicht nur an ein Urgestein der Berlin-Branden­burger Philatelie-Szene, sondern an einen versierten Juror sowie erfahrenen Sammler und Fach­autor im Bereich der Philatelie Preußens, des Nord­deutschen Postbezirks und Großbritanniens. Laudator Karlfried Krauß würdigte die langjährigen Aktivi­täten des Preisträgers, der eben erst un­ter Mitwirkung des Lau­dators als Autor des Handbuches „Postvorschuss und Nachnahme bei der Norddeutschen Bun­despost und der Deut­schen Reichspost 1868–1878“ in Erschei­nung getreten ist.

Mit Tomas Bjäringer aus Schweden ging die Lindenberg-Medaille für das Jahr 2021 an einen ausgezeichneten Kenner der schwedischen Philatelie und Direktor des Ringström Museums für Philatelie, dessen Auftreten trotz seiner mannigfaltigen weltweiten Er­folge und Auszeichnungen von sympathischer Be­scheidenheit gezeichnet ist. Lauda­tor Wolf­gang Maassen verwies auf die um­triebigen Aktivitäten des Preisträgers sowohl als Samm­ler, Fachautor über die schwedische und finnische Philatelie und Juror als auch in der Organisation insbesondere der STOCKHOLMIA 2019.

Die Lindenberg-Medaille für das Jahr 2022 ging mit Dr. Andreas Hahn an eine Persön­lichkeit, die sich – obwohl nicht als typischer Philatelist zu bezeichnen – in seiner Eigen­schaft als Leiter des Archivs für Philatelie der Museumsstiftung in Bonn und als Autor des Buches „Schätze der Philatelie“ in besonderer Weise um die Philatelie verdient ge­macht hat. In seiner Laudatio wies Wolf­gang Bauer auf die wichtigen Beiträge zur Förderung der Philatelie hin, die der Preisträger nicht nur durch mehrere Buchveröffentli­chun­gen, sondern auch die Organisation meh­rerer Son­derausstellungen, deren Krö­nung sicher­lich die 2011 in Berlin durchgeführte Ausstel­lung „Die Blaue Mauritius. Das Treffen der Königinnen in Berlin“ darstellt, erreichte.

Die Lindenberg-Medaille für das Jahr 2023 ging dann mit Patrick Maselis an eine weltweit bekannte Persönlichkeit auf dem Gebiet der Philatelie und philatelistischen Forschung. Eingeleitet von einem Ausflug in das Jahr 2013, als ein technischer Defekt am Privatflugzeug den Berliner Flugverkehr stundenlang blockierte – Maselis wollte damals an den Feierlichkeiten zum 125. Jah­restag der Gründung des Berliner Phil­ate­listen-Klub von 1888 e. V. teilnehmen –, würdigte Laudator Wolfgang Bauer die vielfältigen Aktivitäten Maselis, wozu die langjährige Präsidentschaft des Club von Monte Carlo und die erste nicht britische Präsi­dent­schaft bei der Royal Philatelic Society zählen.

Im Anschluss an die Verleihungszeremonie leitete ein Sektempfang zum gemeinsamen Abendessen über, mit dem die rundherum gelungene Veranstaltung des Klubs einen würdigen Abschluss fand.