150. Geburtstag von Lyonel Feininger am 17. Juli 2021

Zu den bekanntesten Bauhauskünstlern gehörte der am 17. Juli 1871 als Sohn deutscher Einwanderer geborene Lyonel Feininger. Seine El­tern waren Musiker, und so wundert es nicht, dass die Musik in seinem Leben immer eine bedeutende Rolle spielte. Doch er entschied sich für die Malerei. Typisch war aber seine Einstellung, denn für ihn waren „Bilder malen und Fugen komponieren das Gleiche“. Im Oktober 1887 verließ er die USA und ging nach Europa. Nach verschiedenen Statio­nen und einer zweiten Ehe mit der aus einer jüdischen Familie stammenden Julia Berg kam er nach Berlin. Auf einer Reise nach Paris 1911 lernte er den Kubismus kennen, den er dann „in seinem langen Leben feierlich verklärt“ hat, „ihm seine eigene Lösung ohne Vorläufer und Nachfolger“ gab (Lothar Schreyer). Es folgten Stationen in Weimar und Berlin, wo er, inzwischen staatenlos, mit Walter Gropius zusammenkam. Schwerpunkt seiner Arbeit waren in dieser Zeit Holzschnitte, die man heute in der Feininger-Galerie in Quedlinburg bewundern kann. Gropius berief ihn unmittelbar nach der Gründung an das Bauhaus in Weimar. Neben dem Malen beschäftigte er sich mit der Musik, komponierte mehrere Fugen und musizierte zusammen mit den Bauhausmeistern Paul Klee und Wassily Kandinsky.

Doch die Zeiten in Weimar waren bald vorbei. Das Bauhaus siedelte nach Dessau um, und Feinin­ger lebte seit 1926 mit seiner Familie auch dort. Ab dem 1. Mai 1929 arbeitete er in Halle und schuf ein Bild der Stadt Halle, das der einzige öffentliche Auftrag war, dem er je in Deutschland erhalten hat. Aus dem einen Bild wurden insgesamt elf, von denen das Bild der Marienkirche 2002 auch auf einer Briefmarke erschien.

Der Faschismus vertrieb den Künstler und seine Familie aus Deutschland. Seine Werke gehörten für die Faschisten zur „entarteten Kunst“. Außerdem war seine Frau jüdischer Abstammung, und so emigrierte er 1937 in die USA. 67 seiner Werke stellte er bei einem Freund in Quedlinburg unter. So wurde das Frühwerk gerettet.

Am 13. Januar 1956 starb Lyonel Feininger in New York.

Die Deutsche Post wird im Juli eine Gedenkganzsache zum 150. Geburtstag von Lyonel Feininger herausgeben. Als Werteindruck wurde die Briefmarke, die das Gemälde der Marienkirche in Halle von 2002 zeigt, ausgewählt. Am Geburtstag selber wird im Rathaus-Center in 06844 Dessau-Roß­lau (Kavalierstr. 49) von 9 bis 19 Uhr eine Sonderpostfiliale eingerichtet. Das Rathaus-Center liegt direkt gegenüber dem neuen Bauhaus-Museum.