172. Felzmann-Auktion: Spitzenraritäten aus allen Bereichen der Philatelie

Startet mit 15 000 Euro: kombinierter Raketen- und Zeppe­lin­post-Brief zur 8. Südamerikafahrt 1933.

Auf mittlerweile 45 Jahre Erfahrung und Expertise im Auktionsgeschäft kann die Düsseldorfer Firma Ulrich Felzmann zurückgreifen. Das zeigt sich wieder im An­ge­bot der Jubiläumsauktion vom 29. Juni bis 3. Juli 2021, das viele hochwertige Spitzenraritäten bringt. Einen Skandina­vien-Spezial-Katalog gibt es u. a. für die Forschungssammlung „Nor­we­gen“ von Jürgen Tiemer und die Ausstellungssammlung „Dänemark“ Dr. Jürgen Baum­gartner. Neben einer guten Österreich-Offerte locken bei Deutsch­land u. a. 90 Lose des Sudentenlandes und ein kompletter Post­horn-Bogensatz.

Seltener Ruhrkessel-Beleg

Den Auftakt des Philatelie-Angebotes am 1. Juli macht die Flug- & Zep­pe­linpost, schon seit vielen Jahren ein Schwerpunkt jeder Felzmann-Auktion. Über 300 spannende Belege aus der Aero-Philatelie warten hier auf neue Besitzer. Zu den herausragenden Stü­cken gehört ein Brief ab St. Jakob bei Mixnitz vom 27. September 1933 mit Österreich-Frankatur, der als Ra­keten­brief der Zeppelinpost der 8. Süd­ame­rikafahrt 1933 zugeleitet wur­de. Es war die einzige Zeppelin-Fahrt, bei der eine solche äußerst seltene Kom­bination durchgeführt wurde. Es handelt sich um einen von nur acht beförderten Be­legen dieser Kombination. Die Zeppe­lin-Rarität startet mit 15 000 Euro. Ebenfalls ein Spitzenstück für je­den Zep­pelinpost-, Österreich- oder Olym­pia-Sammler ist ein Brief ab Wien mit spektakulärer Solo-Frankatur 10 Schil­ling Dollfuß und Sonderstempel Volks­trauertag vom 25. Juli 1936, der an der Olympiafahrt 1936 teilgenommen hat (5000 Euro).

Für 11.30 Uhr angesetzt ist „Skandi­na­vien spezial“ mit 256 Losen, die auch aus For­schungs- bzw. Aus­stellungs­samm­lungen stam­men. Das kann man bei einigen Losen noch gut er­kennen, die aus Ausstel­lungs­seiten bestehen und konzentriert Plattenty­pen, Abstempe­lungen und an­dere Besonderheiten bieten. Topstück bei Däne­mark ist ein Essay der Mi­Nr. 2, von dem nur rund zwölf Exem­plare in Privat­hand sind (2000 Euro). Mit 1500 Euro ist eine Mehr­fachfrankatur der Mi­­Nr. 2 II auf Brief ab Ko­penhagen angesetzt. Eine Seltenheit von Finnland ist die 8 Penni schwarz auf grün von 1866, normales Papier, mit sehr seltener schma­ler Roulettezäh­nung (Facit Nr. 6v1C5, Scott Nr. 7f) und verschiedenen Ent­wertungen (7000 Euro). Den Schluss­punkt setzen die Schweden MiNrn. 84-85 W ungebraucht für 1000 Euro.

Vorlagekarton mit den unverausgabten DDR-Olym­piamarken von 1984 (12 000 Euro).

In der Hauptauktion mit Einzellosen, die sich am frühen Nachmittag an­schließt, finden sich etliche Raritäten, die eine Erwähnung verdienen. Dazu zählt Ös­terreichs 9 Kr blau, Type IIa auf Hand­papier, mit unten vollständig an­hän­gendem Andreaskreuz und links Ansatz der Nebenmarke auf kleinem Brief­stück. Die im Ferchenbauer-Hand­buch abgebildete Österreich-Seltenheit geht mit 18 000 Euro ins Rennen. Ein High­light der Russland-Philatelie ist der un­gummierte Block zur 1. Allunions-Brief­markenausstellung in Moskau, von dem nur 500 Stück hergestellt wurden. Eins davon ist bei Felzmann für 5000 Euro zu haben. Ein Augenmerk liegt na­tür­lich immer auf der deutschen Phil­atelie, die beispielsweise eine nachverwendete 30-Silbergroschen-Innen­dienstmar­ke auf portogerechtem Pa­ket­begleit-Viertelbogen nach Paris enthält, die mit 3000 Euro geschätzt ist. Nur in wenigen Exemplaren bekannt ist die 5 Pf Reichsadler mit liegendem Wasser­zei­chen, hier mit zeitgerechtem Teil­stem­pel 11.3.25 (5000 Euro). Ein historisches Zeitdokument aus dem Ruhr­kes­sel ist eine 3 Pf Hitler mit schwarzem Aufdruck „Feldpost“ als Zulas­sungs­mar­ke für den Luftfeldpostdienst auf befördertem Brief mit Norm­stempel „d“ 13.4.45 und Vermerk „Luft-Feld­post“ ins Sudetenland, das zum Zeit­punkt der Beförderung noch nicht be­setzt war (7000 Euro). Spek­takulär ist auch ein Original-Vor­lage­karton mit den nicht verausgabten DDR-Marken zur Som­mer­olym­piade 1984 in Los Angeles (MiNr. Vk 1 mit MiNrn. I-III und Block I). Nur vier dieser Vorlage­kartons sind bekannt (12 000 Euro). Die Ikone des Sammel­gebietes Bund, der Posthorn-Satz von 1951, wird in vollständigen und ungefalteten postfrischen Schalterbogen an­geboten, die teilweise Druckerzeichen, Form- oder Plattennummern tragen. Das Kron­juwel einer jeden deutschen Samm­lung der Nachkriegszeit wird mit 120 000 Euro ausgerufen. Eine untere Bogen­ecke „Roter Adenauer“ (Bund Mi­Nr. XI) ist mit 2000 Euro geschätzt.

Der 2. und 3. Juli ist für eine umfangreiche Sammlungsauktion mit knapp 1800 Objekten aus allen Bereichen der Philatelie reserviert. Vorangestellt ist am 29. und 30. Juni ein umfangreiches Nu­mismatik-Angebot aus aller Welt.

Internet: www.felzmann.de