200. Rauhut-&-Kruschel-Auktion: Außergewöhnliche Zuschläge für begehrte Einzelstücke

Landete mit 8000 Euro beim vierfachen Ausruf: schöne Mischfrankatur von Mecklenburg-Schwerin.

Vom 17. bis 19. September 2020 lud das Auktionshaus Rauhut & Kru­schel zur großen Jubiläums-Auktion nach Mülheim a. d. Ruhr. Es war die 200. Versteigerung für Harald Rauhut, der seit 1988 erfolgreich als Brief­marken-Auktionator tätig ist. Dem Anlass entsprechend präsentierte die Versteigerung mit insgesamt 14 000 Losen das umfassendste und gleichzeitig hochwertigste Angebot der Firmengeschichte. Fünf Kata­loge, darunter vier Sonderkataloge, boten den Sammlern eine beachtliche Auswahl kleiner und großer Seltenheiten der Philatelie und Post­geschichte mit einer großen Anzahl attraktiver Einzellose sowie reizvoller Nachlässe und spannender Sammlungen. Trotz der bereits im Vorfeld der Versteigerung durch Corona erschwerten Bedingungen – Rundreisen zur Akquise waren in den Monaten von März bis Mitte Mai 2020 nicht möglich – gelang es, ein Angebot vorzulegen, das auf ganzer Linie überzeugte. Mit einem Gesamtergebnis von 2,2 Millionen Euro (Zuschläge + Aufgelder, ohne MwSt.) war es die erfolgreichste und um­satzstärkste Auktion für Harald Rauhut und sein Team.

Altdeutschland heiß begehrt

Im Einzellos-Teil waren wieder einmal eine Vielzahl bemerkenswerter Zu­schläge zu verzeichnen. Dies betraf vor allem die „Raritäten-Abteilung“ sowie die Offerten der Sonderkataloge. Aber auch bei wertmäßig kleinen Losen wurden teils erstaunliche Ergebnisse erzielt, wie unter anderem die Lose der Meck­lenburg-Schwerin-Sammlung unter Be­weis stellten. Hier zeigte sich deutlich, wie Einlieferer davon profitieren, wenn eine Sammlung kompetent bearbeitet und detailliert wird. Die hohen Zu­schläge bei den Spitzenstücken sprachen ohnehin eine eindeutige Sprache. Beispielhaft genannt sei ein Brief der 5 Schilling ockerbraun in Mischfrankatur mit einer 4/4 Schilling rosa auf schön gestempeltem Kabinettbrief, der schließlich für 8000 (2000) Euro zugeschlagen wur­de.

Wurde mit kräftiger Steigerung für 2050 Euro zugeschlagen: DDR-Pro­pagandafälschung MiNr. 7 als Mehrfachfrankatur auf Eilbrief.

Die Ausnahmestücke der Altdeutschen Staaten waren „querbeet“ von Baden bis Württemberg heiß begehrt. Preußen glänzte unter an­derem mit einem farb­frischen Paar der 1 Sgr. schwarz/ rosa im Luxus-Paar aus der linken oberen Bogen­ecke und Reihenzah­len „1“ und „2“ auf Brief, der von 1200 auf 5400 Euro kletterte. Helgoland bot mit einer schönen Mischfrankatur der 5 Pfg. lilakarmin/ grün per 14 nebst einer 25-Pfg.-Mar­ke auf R-Brief eine Seltenheit erster Klas­se, für die 4400(2000) Euro geboten wurden. Auch die Seltenheiten der modernen Deutsch­land-Philatelie nach 1945 stießen auf gro­ße Nachfrage und verzeichneten teils außergewöhnliche Steigerungen. So zum Beispiel die Pro­pagandafälschung 20 auf 24 Pfg. „Berlin Stalinallee, Stra­ße des 17. Juni“, die mit sieben Exem­plaren als portogerechte Mehrfachfran­katur auf Express­brief einen Zuschlag von 2.050 (1250) Euro erzielte, oder eine Frankatur der 2 DM Stephan aus der rechten oberen Bogenecke auf Luft­post-Nachnahme-Einschreiben, die bis auf sensationelle 1350 (120) Euro ge­steigert wurde.

Eine „sichere Bank“: Nachlässe, Sammlungen und Posten

Obwohl die traditionelle Nachlass-Ab­teilung einen gegenüber den vorangegangenen Auktionen rund ein Drittel geringeren Umfang aufwies, durfte sich Harald Rauhut über einen Gesamt­zu­schlag bei dieser Abteilung von über 1 Million Euro freuen. Trotz Corona fanden sich diverse Sammler, Händler und Kommissionäre persönlich ein, um am Auktionssamstag am „Rennen“ um die begehrten Lose teilzunehmen. In der spannenden Live-Atmosphäre des Auk­tionssaals bestimmten temporeiche Bie­tergefechte das Geschehen und einmal mehr zeigte sich, dass persönlich anwesende Bieter besonders motiviert sind. Das Gesamtergebnis bestätigte die Leistungsfähigkeit des Hauses Rau­hut & Kruschel als großes deutsches Auktionshaus. Alle Ergebnisse der 200. Auktion sind online unter www.rauhut-auktion.de einzusehen. Eine gedruckte Ergebnisliste kann bei Rauhut & Kru­schel angefordert werden.