291.-297. Corinphila-Auktion: Hohe Nachfrage für ungebrauchte klassische Briefmarken

Der „Sir Daniel Cooper Block“ mit 15 Exemplaren der 3 Pence grün von New South Wales wechselte für 91 500 Franken (inkl. Aufgeld) den Besitzer.

Zum Abschluss des Auktionsjahres 2022 lud das Schweizer Traditions­haus Corinphila vom 28. November bis 3. Dezember zur Serie der Ver­stei­gerungen 291 bis 297 nach Zürich. Mit einem außergewöhnlichen Angebot hochwertiger Spitzenphilatelie bot sich eine großartige Viel­falt seltener Stücke von der Schweiz über Europa bis Übersee. Die Nach­frage nach seltenen Briefmarken und Briefen war ungebrochen hoch, wie sich bei nahezu allen Sammelgebieten zeigte. Insbesondere galt dies für wertvolle, ungebrauchte Ausgaben der Klassik, welche über weite Strecken beeindruckende Zuschläge erzielten und den Trend bestätigten. Vor allem Dank der Beteiligung zahlreicher Bieter aus aller Welt, die neben der „klassischen“ Auktionsteilnahme die Möglichkeit des „On­line-Live-Bieten“ nutzten, kam es zu zahlreichen spannenden Bieterge­fech­ten im Züricher Auktionssaal.

Highlights und Trends von der Schweiz bis Australien

Es mag selbstverständlich klingen, dass vor allem ungebrauchte Raritäten der Klassik bei den Bietern hoch im Kurs stehen. Doch kann dieser Trend durchaus differenzierter betrachtet werden, wie Corinphila-Geschäftsführer Karl Louis nach der Auktion feststellte: „Es ist wie eine Art philatelistischer ‚Drei­klang‘. Die Faktoren Seltenheit, Qua­li­tät und Ästhetik bestimmen derzeit maßgeblich die Kaufentscheidungen und somit die erzielten Preise. Zwar ge­wichten die Sammler die genannten Aspekte individuell unterschiedlich, je­doch zeigt sich daran generell, worauf der Fokus der Bieter liegt.“ Fest steht in jedem Fall, dass sich diese Faktoren auf die Nachfrage und somit auf die er­zielten Preise auswirken, wie an zahlreichen Losen aufgezeigt wer­den kann.

Beispielhaft genannt seien zwei Spitzenlose der Kollektion „Aus­tralische Staaten und Common­wealth of Australia – die Samm­lung DUBOIS“: Los 10192 wurde für 51 240 Franken (inkl. Auf­geld) zugeschlagen, während der Block im Jahr 2017 in der BESANÇON-Sammlung noch 29 040 Franken (inkl. Aufgeld) erzielte. Mit einem Ergebnis von 29 280 Franken (inkl. Aufgeld) beeindruck­te Los 10511, ein Probedruck der Australischen Känguru-Marken, der im Jahr 2017 „nur“ 25 410 Franken (inkl. Aufgeld) erreichte. Zwei herausragende Beispiele kurzfristiger Wertentwicklung, die das Zusammenspiel von Sel­tenheit, Qualität und Ästhetik eindrucks­voll belegen. Den Top-Zuschlag der Sammlung DUBOIS sicherte sich übrigens Los 10030, der „Sir Daniel Cooper Block“ mit 15 Exemplaren der 3 Pence grün von New South Wales, welcher für 91 500 Franken (inkl. Aufgeld) verkauft wurde.

Spektakuläre 73 200 Franken (inkl. Aufgeld) kos­tete ein Neudruck der Zürich 4 und 6 im Zwi­schenstegpaar.

Eine beeindruckende Wertentwicklung seit dem letzten Verkauf 2011 gab es im Sammelgebiet Schweiz mit Los 8041 zu verzeichnen. Der Zusammen­druck des Nachdruckes der Zürich 4 und Zürich 6 erzielte zuletzt auf einer Schweizer Auktion 30 680 Franken (inkl. Aufgeld), nun aktuell lag das Er­gebnis bei spektakulären 73 200 Fran­ken (inkl. Aufgeld). Generell erfreute sich das hochwertige Angebot Schweiz & Liechtenstein erwartungsgemäß großen Interesses und bot viele Höhe­punkte.

Dank der großen internationalen Nach­frage gab es auch im Bereich der weiteren weltweiten Philatelie und Post­ge­schichte zahlreiche spektakuläre Bieter­wettkämpfe und Steigerungen um ein Vielfaches der Startpreise. Dies galt ausnahmslos für die Sammlungsteile der Kollektion „BESANÇON“, welche zahlreiche Höhepunkte von Ceylon bis Bri­tisch Zentral- und Ostafrika sowie weitere Gebiete präsentierte. Die Samm­lung Pietro Provera punktete einmal mehr mit einer Auswahl hervorragender Stücke in ausgesuchter Qua­lität, dar­unter hochwertige Briefe aus den Alt­italienischen Staaten und Italien so­wie Frankreich, den skandinavischen Län­dern, den Britischen Kolonien und Süd- bzw. Mittelamerika. Eine einmalige Zusam­menstellung attraktiver Selten­heiten ab der britischen Klassik bot der Sonder­katalog „Großbritan­nien“. Last, but not least sei die Kol­lektion „WALDVIERTEL“ genannt, eine Spezialsamm­lung der ers­ten Briefmar­ken sowie der ersten Zei­tungsmarken von Österreich, die hervorragende Ergebnisse verzeichnete.

„Online-Live-Bieten“ – ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor

Insbesondere in Zusammenhang mit den internationalen Offerten sei nochmal auf die starke Präsenz der Online-Bieter verwiesen. Die Teilnahme der vielen hundert ausländischen Sammler war einmal mehr ein Garant für den Auk­tionserfolg bei bester Verkaufsquote und höchsten Zuschlägen. Die starke Beteiligung der internationalen Kund­schaft und die hohen Zuschläge sprechen für sich.

Alle Ergebnisse der Auktion sind online unter www.corinphila.ch verfügbar.