34. Schlegel-Auktion: Eldorado für Spezialisten

Vermutlich einmalig: 3 und 5 Mark „Reichspost“ zusammen auf portogerechtem Wertbrief.

Ein wiederum facettenreiches Angebot bringt die 34. Schlegel-Auktion, die vom 13. bis 15. Mai 2024 in Berlin stattfindet. Die Bandbreite reicht von einem qualitativ sehr schönen Angebot Altdeutschland bis zu einer Fülle an Bogenrandbe­sonder­heiten vom Deutschen Reich bis Berlin. Besonders interessant ist der Germania-Teil mit dem Sonderkatalog „IZZY“, aber auch im Exklusivitäten-Katalog findet sich eine unglaubliche Anzahl an guten Germania-Hausauftragsnummern. Das detailreiche Angebot Germania-Markenheftchen eines versierten Sammlers ist in einem Sonderteil zusammengefasst. Auch die internationale Philatelie wartet mit einigen außergewöhnlichen Offerten auf.

Schwerpunkt „Germania“

Neben dem Hauptkatalog gibt es vier Sonderkataloge: die beliebten „Exklu­sivitäten“ mit 111 Losen, „IZZY“ mit 567 Losen der Freimar­kenserien „Kro­ne/Adler“ und „Germa­nia“, „Stadtpost Polen 1914–1918“, die Sammlung Manfred Schulze mit 425 Losen, und Teil 2 „Chiara“, das Lebenswerk eines italienischen Industriellen mit Philatelie aus aller Welt.

Die Qualität des Angebotes lässt sich an einigen deutschen Spitzenstücken ablesen. Von der 3 Mark „Reichspost“ mit dem Denkmal von Kaiser Wilhelm I ist ein äußerst seltenes ungezähntes und ungummiertes Essay im Format 43:31 mm in grauschwarzer Farbe zu haben. Große Beachtung dürfte auch das Germania-Markenheftchen MiNr. 9.1 B finden, das einzig bekannte Ori­ginal-Markenheftchen MiNr. 9 mit DKZ „W“ auf den Heftchenblättern 16 und 17, das als Referenzstück im MICHEL-Handbuch abgebildet ist. Von der Dau­erserie „Kro­ne/Adler“ kommt ein postfrisches Luxus­stück der 50 Pf in der seltenen Farbnuance Dunkel­bräun­lichrot (MiNr. 50 ab) unter den Hammer. Ver­mutlich einmalig ist eine Buntfrankatur mit den „Reichs­post“-Werten zu 3 und 5 Mark (MiNrn. 65 I und 66 II) ab Dos­senheim nach Baden-Baden an die Filiale der Rheini­schen Cre­dit-Bank. Der Wertbrief über 46 800 Mark und mit einem Gewicht von 45,5 g ist mit 8 Mark portogerecht frankiert. Her­vorzu­- heben ist auch noch ein Brief der Flugpost Bork-Brück mit einem ungezähnten Probedruck der violetten Flug­marke auf gestrichenem Papier (Halb­amtliche Flugmarken MiNr. 1 Ba), auf dem vorschriftsmäßig eine 10 Pf Ger­mania mit Lochung „G.R.“ (Georg Roth­giesser) aufgeklebt wurde. Die Ent­wer­tung erfolgte am Ersttag 26. Februar 1912.

Essay/Probedruck der polnischen Stadtpostmar­ken „Ansich­ten“.

In den Ausstellungs­sammlungen „Stadt­post Polen 1914– 1918“ von Manfred Schulze sind neben postgeschichtlichen Raritäten auch eine Vielzahl an Mar­kenausgaben enthalten, beispielsweise komplette Bo­gensätze Zarkis. Aus der Be­setzung von Lodz 1917 wartet ein Briefstück mit dem einzigen Ab­schlag des vierzeiligen Rah­menstem­pels „L.S.O. Wrecze­nie oplacone Bestellgeld bezahlt L.F.F.“ auf einen neuen Liebhaber. Extrem selten ist auch eines von nur zwei bekannten Exemplaren der ungezähnten 10-Gr.-Zustellgebührmarke des „Freundes­kreises Otwock“. Das Gleiche gilt auch für die Stadtpostmarken „Ansichten“ zu 10 F./Pf. und 20 F./Pf. als Essay oder Probedruck.

Eine der größten Weltseltenheiten ist die italienische 1-Lira-Marke mit Hand­stempelaufdruck 40 C. (MiNr. 8) in ge­stempelter Erhaltung aus der Samm­lung „Chiara“. Während von dieser Mar­ke nur eine einstellige Anzahl bekannt ist, hatte die Aufdruck-Ausgabe für Kon­stantinopel 20 Piastre auf 5 Lire eine Auflage von nur 49 Stück (MiNr. 17 I). Auch hiervon ist ein gestempeltes Stück im Angebot.

Darüber hinaus dürfen sich die Inte­ressenten auf einen großen Teil mit Zep­pelinbelegen freuen. Eine enorme Blocksammlung „Alle Welt“ wurde großzügig aufgelöst und ist neben in­teressanten Engrosposten eines be­kann­ten ehemaligen Grossisten im Haupt­katalog zu finden. Im Samm­lungs­teil locken neben zwei großen Ko­lonial­sammlungen auch andere unberührt gelassene Kollektionen.

Internet: www.auktionshaus-schlegel.de