4. Erivan-United States-Auktion mit exzellenten Resultaten!

Diese 1861 in Livingstone verwendete Postmaster-Ausgabe sprang von 75 000 auf 125 000 US Dollar.

(pcp/wm) Man hat sich ja beinah schon an die außergewöhnlichen Ergebnisse der einzelnen Erivan-Versteigerungen gewöhnt, die halbjährlich in Wiesbaden, Zürich und New York stattfinden. Am 10. Dezember 2020 war wieder einmal das Auktionshaus H. R. Harmer an der Reihe, um einen weiteren Teil der superben Kollektion des bekannten Philatelisten Erivan Haub anzubieten. Zwar waren es nur 142 einzelne Lose, aber jedes hatte es in sich. Edle Einzelstücke und Briefe von höchster Qualität: Haub hatte das Schöne geliebt, und das Seltene bewundert. Eben dies mach­te der einmal mehr passend dazu produzierte Hardcover-Katalog mit sei­nen 132 Seiten mehr als deutlich.

Von den 142 Losen blie­ben nur drei unverkauft, was mit einer Quote von fast 98% für eine Ver­steigerung eine Traum­quote ist. Ähnlich sah es bei dem Ausruf- und Zu­schlagswert aus. 333 725 US Dollar stand ein Zu­schlagsergebnis von – sa­ge und schreibe – 720 115 US Dollar gegenüber. Die Lose spielten also im Schnitt deutlich mehr als das Dop­pelte ihres Ausrufes ein. Dabei ist die Realität differenzierter. Während ei­ne Reihe von Losen beim Ausruf blieben oder nur ein wenig darüber weggingen, waren es an­dere, die zu „Himmelstür­mern“ wurden. Da wurden Brie­fe, für gerade einmal 75 US Dollar angeboten (Los 19), auf 1100 US Dollar hoch ge­steigert; ein anderer kletterte von 150 US Dollar (Los 123) auf sagenhafte 3500 US Dol­lar. Dekorative Schmuckbriefe gingen wie immer gut weg, ebenso die diversen Fancy-Cancellations. Top-Stück blieb das Titelfoto des Kataloges, eine Postmaster-Ausgabe der 5c im Paar, 1861 in Livingstone verwendet. Bei einem Ausruf von 75 000 US Dollar war für einen Bieter noch Luft bis zum Zuschlag von 125 000 US Dollar! Steigerungen bis zum Zehnfachen des Ausrufes waren keine Ausnahme, man­ches Mal näherte sich die Grenze des Machbaren erst beim Fünfzehn- oder Zwan­zigfachen.

Man darf gespannt sein, wie es bei den noch kommenden Auktionen sein wird, braucht aber kein Hellseher zu sein, um die Pro­phe­zeiung zu wagen, dass es auf ähnlichem Ni­veau weitergehen wird.

Internet: www.hrharmer.com