49. Christoph-Gärtner-Auktion: Viele Raritäten und breit gefächerte internationale Philatelie

Seltenes Pärchen mit den beiden letzten, nicht mehr verausgabten Sondermarken des Deut­schen Reiches (30 000 Euro).

Auch die mittlerweile 49. Versteigerung des Hauses Christoph Gärtner ist wieder eine mehrtägige Angelegenheit. Sie startet am 22. Februar 2021 mit Münzen und Banknoten, gefolgt von den Sonderauktionen „Aus­tralien“ und „USA – Wells Fargo“ am nächsten Tag, zu denen jeweils ein aufwändig gestalteter Sonderkatalog erscheint. Die letzten drei Tage vom 24. bis 26. Februar gehören dem Hauptteil Briefmarken sowie postgeschichtlichen Belegen, Ansichtskarten und Sammlungen aus aller Welt. Insgesamt über 22 000 Losen enthalten wieder eine Fülle von Raritäten und zugleich ein breit gefächertes und nicht alltägliches An­gebot an Münzen, Banknoten, Briefmarken, Briefen sowie Sammlungen, Posten und kompletten Nachlässen aus aller Welt.

Seltene Fiskalmarke von China

Von allergrößter Seltenheit ist ein Bran­denburg-preußischer Königstaler von Tobias Ernst aus 1755, eins von nur 16 Exemplaren, die 1787 posthum von den Originalstempeln geprägt wurden. Die Münze geht mit 25 000 Euro an den Start. Mit 9000 Euro angesetzt ist eine äußerst seltene Banknote der Deutsch-Asiatischen Bank (Filiale Pe­king) von 1907.

Rund 1000 Einzellose und 200 Partien er­wartet die Interes­sen­ten im Sonderkatalog „Aus­tra­lien“. Aus den Samm­lungen von John R. Boker und Joseph Hackmey stammt das abgebildete gestempelte senkrechte Zwi­schen­stegpaar der Vic­toria MiNr. 2. Nur fünf Stück sind bekannt (800 Eu­ro). Ebenfalls nur in wenigen Exem­plaren registriert ist ein Ganz­sachenbrief von Mel­bourne 1920, der am 12. März 1921 nach Perth lief (2000 Euro). Einer von nur elf Belegen vom Erstflug von Groß­bri­tannien nach Australien 1919/1920 geht ebenfalls mit 2000 Euro ins Ren­nen.

Etwa 200 Lose mit Ganzsachen und Be­sonderheiten finden sich im Sonder­ka­talog „USA – Wells Fargo“.

Ein Highlight unter den vielen Raritäten der ersten Großauk­ti­on von Christoph Gärt­ner im neuen Jahr ist die China 1897 Red Re­venue mit dunkelgrünem Aufdruck 2 Cents
auf 3 Cents, von dem nur vier Exem­plare bekannt sind. Der Aus­ruf­preis be­trägt 170 000 Euro.

Ein außergewöhnliches Dokument zur Zeitgeschichte und eine große Rarität der Zeppelin-Philatelie ist ein Beleg von der verunglückten 1. Nordamerikafahrt 1937. Es handelt sich um einen völlig unbeschädigten Brief ohne Brand­spu­ren, bedingt durch die Lagerung in ei­ner Alu-Kassette, die sich bei der Ka­tastrophe ins Erdreich gebohrt hatte. Der Brief ist adressiert nach Zürich in die Schweiz (7000 Euro). Nur noch für Vorlagezwecke auf einer Handpresse hergestellt wurden wenige Exemplaren der letzten beiden, nicht mehr verausgabten Sondermar­ken des Dritten Rei­ches (NSKK und NSFK, MiNrn. X und XI). Das Pärchen ist mit 30 000 Euro ge­schätzt. Eine sehr seltene Gele­gen­heit zum Erwerb stellt ein kompletter postfrischer Bo­gen­satz der legendären Bund-Dau­er­serie „Posthorn“ von 1951 dar. Dabei wei­sen die Schalterbogen der 2, 4, 5 und 10 Pf Druckerzeichen sowie die der 30, 40 und 60 Pf fünfstellige Bogenzähler auf. Der Startpreis beträgt 100 000 Euro.

Die beeindruckende Offerte an Einzel­losen wird wieder mit einer gehaltvollen Abteilung mit vielschichtigen Kol­lek­tionen ergänzt. Beispielhaft genannt sei eine Spezialsammlung der Postge­schichte Deutsch-Ostafrikas, die aus über 1800 Belegen (Briefe, Karten, Ganz­sa­chen), Dokumenten und Origi­nal­foto­grafien in 18 Ordnern besteht. Alleine elf Ordner umfassen „Die Post­anstalten in Deutsch-Ostafri­ka“ mit über 1200 Belegen. Drei weitere Ord­ner enthalten die deutsche See- und Marineschiffs­post mit mehreren hundert Belegen. Das Le­benswerk eines Sammlers ist mit 300 000 Euro angesetzt. Erwähnung ver­dienen au­ßer­dem mehrere General­samm­lungen Europas länderweise, ein tolles Ange­bot mit Sammlungen aller deutschen Gebiete und komplette Nachläs­se.

Alle Infos rund um die Auktion sowie alle Kataloge mit Beschreibung und Bil­dern finden Sie online auf www.auktionen-gaertner.de sowie komplett ab­ge­bildete Sammlungen auf www.stampauctions.de.