Portoerhöhung zum Jahreswechsel?

Bonn Eigentlich war es doch eine gute Nachricht: Anfang Mai legte die Deutsche Post die Zahlen für das 1. Quartal 2021 vor – besser hätten sie kaum sein können. Trotz der Corona-Pandemie konnte der Bonner Konzern seinen Umsatz im 1. Quartal 2021 gegen­über dem Vorjahr um rekordverdächtige 22 Prozent auf 18,86 Milliarden Euro erhöhen. Auch wegen der Krise boomt das Paket­geschäft, das bei den Erlösen 45 Prozent über dem Vorjahresniveau lag. Aber auch alle anderen Konzernsparten übertrafen das Vorjah­resergebnis. Auf­grund der guten Zahlen hat der Konzern die Prog­nose für dieses Jahr angehoben.

Trotzdem kündigte Konzernchef Frank Appel auf der virtuellen Haupt­­versammlung der Deutschen Post am 6. Mai 2021 an, höhere Porti für das nächste Jahr bei der Bundesnetzagentur zu beantragen. Ap­pel begründete das mit rückläufigen Mengen im Briefgeschäft. „Wenn man sinkende Mengen hat, hat man natürlich auch stei­gende Kos­ten pro Sendung.“ Er verwies zudem darauf, dass der Preis für einen Standardbrief in Deutschland deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 1,16 Euro liege. Gut möglich also, dass zum Jah­reswechsel eine Portoerhöhung ansteht – die fünfte in zehn Jahren. 2012 kostete der Standardbrief noch 55 Cent und stieg in Etappen auf die zurzeit geltenden 80 Cent.